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Gesund, aber nicht gesund genug: Ludwig Scharinger, Exchef der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Wien - Hurtiger Abgang von Ludwig Scharinger bei seinem Auftraggeber Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB). Der langjährige RLB-General ist fortan nicht mehr Konsulent. Der auf ein Jahr befristete Vertrag sei nicht mehr verlängert worden, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten". Zu einer Entscheidung im Vorstand sei es nicht mehr gekommen, Scharinger habe aus gesundheitlichen Gründen selbst keinen Wert mehr auf Vertragsverlängerung gelegt.

Hintergrund: Der 71-Jährige war im Oktober bei einem Aufenthalt in Russland über eine Stiege gestürzt und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Er wurde in der Linzer Landesnervenklinik Wagner-Jauregg behandelt, im Dezember entlassen und ging auf Rehabilitation. Im März trat Scharinger wieder in der Öffentlichkeit auf.

Der Entsoldung bei der RLB könnte ein weiterer Abgang folgen. In ÖBB-Eigentümerkreisen wird seit Wochen heftig gemunkelt, Scharinger werde sich aus dem ÖBB-Holding-Aufsichtsrat zurückziehen - aus Gesundheitsgründen. Die "wunderbare Zeit" als erster Stellvertreter von ÖBB-Präsident Horst Pöchhacker wäre damit vorbei. Mit Pöchhacker verbindet Scharinger freilich nicht nur die ÖBB, sondern insbesondere der Terminal Tower in Linz, den RLB und Porr erbaut haben und in den die Finanzverwaltung in der Ära von Finanzminister Karl-Heinz Grasser übersiedelt ist.

Die Rasanz des Rückzugs könnte auch in den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Schmiergeldverdachts beim Tower begründet sein. Wie der Standard berichtete, soll sich Scharinger bei den Einvernahmen in Widersprüche verwickelt haben. Es besteht Verdacht, dass 200.000 Euro geflossen sind. (ung, DER STANDARD, 1.4.2014)