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Wayne Rooney könnte ManUnited und seinem Trainer David Moyes aus der Patsche helfen.

Foto: Reuters/WERMUTH

Manchester - David Moyes ist Bayern-"Fan", und er mag den deutschen Fußball - doch nun könnten ausgerechnet die Münchner Schicksal spielen für den angeschlagenen Teammanager von Manchester United. Der Schotte erlebt die schwerste Phase seiner zehnmonatigen Amtszeit beim englischen Rekordmeister, ein Teil der Anhängerschaft revoltiert offen gegen ihn, ein Aus im Viertelfinale der Champions League gegen die Bayern wird quasi erwartet.

"Für Moyes werden die nächsten zehn Tage entscheidend", schrieb die "Daily Mail" vor dem Hinspiel am Dienstag in Manchester: "Ein ehrenhafter K.o. wäre hinnehmbar, aber eine weitere Abreibung könnte für Moyes tödlich sein." Die Bayern kommen da zur Unzeit. "Das ist die beste Mannschaft in Europa", sagte Moyes: "Mir hat es richtig Spaß gemacht, ihnen im vergangenen Jahr zuzuschauen - und sie sind noch besser geworden."

Die Festung Old Trafford ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Die Roten Teufel haben unter Moyes in der Premier League bereits sechs Heimniederlagen erlitten - eine mehr als in den vergangenen drei Spielzeiten zusammengenommen. Zehnmal hat United insgesamt verloren - häufiger als je zuvor seit Gründung der Premier League 1992. Bei der jüngsten Derby-Pleite gegen Stadtrivale City (0:3) kam es zur offenen Revolte einiger Fans gegen Moyes.

Herrliche Erinnerungen an 1999

Die Königsklasse ist die letzte Chance auf eine Trophäe. In der Liga droht United, das zum 18. Mal hintereinander an der Champions League teilnimmt, den Europapokal erstmals seit einem Vierteljahrhundert zu verpassen. Dass gegen die Bayern neben Top-Stürmer Robin van Persie (Knieverletzung) auch Linksverteidiger Patrice Evra (gesperrt) ausfällt, wiegt schwer.

Die Verteidiger Rio Ferdinand, Jonny Evans, Chris Smalling und Rafael sind ebenfalls angeschlagen, Antonio Valencias Einsatz ist fraglich, Juan Mata nicht spielberechtigt.

Angesichts der Misere erinnerte Rafael an die ruhmreiche Vergangenheit. Er habe sich zuletzt Bayerns "Sekundentod" gegen United im Finale 1999 angesehen, berichtete er: "Nach dem, was damals passiert ist, ist alles möglich." Aber, fügte er an: "Wir müssen 200, 300 Prozent geben, um zu gewinnen."

Atleticos Costa gegen Barcelona fraglich

Das zweite Dienstag-Match in der Runde der letzten acht verspricht Hochspannung pur, wenn die spanischen Titelrivalen FC Barcelona und Atletico Madrid aufeinandertreffen. Die bisherigen drei Saisonvergleiche endeten allesamt unentschieden. "Atletico Madrid kennt uns sehr gut, das wird ein ganz enges Match. Es ist alles andere denn einfach gegen sie, weil sie uns keinen Raum geben, unser kreatives Spiel zu entfalten", weiß "Barca"-Spielmacher Xavi um die Stärke der Madrilenen.

Lionel Messi ist also gefordert. Der vierfache Weltfußballer des Jahres hat bereits 20 Tore in 19 Spielen gegen Atletico erzielt, darunter auch drei Triple-Packs. In der aktuellen Saison hat allerdings nur der Brasilianer Neymar beim 1:1 im Supercup-Hinspiel in Madrid für die Katalanen gegen den aktuellen Tabellenführer der Primera Division getroffen.

Atletico Madrid bangt muss allerdins um Diego Costa bangen. Spaniens momentan bester Angreifer musste am Montag nach nur fünf Minuten das Training aufgrund einer Knieverletzung abbrechen.

"Wir müssen bis morgen warten, ob er spielen kann oder nicht", sagte Trainer Diego Simeone dem spanischen Fernsehsender RTVE. "Aber ich denke, es wird eng." Der 25 Jahre alte Torjäger erzielte in dieser Saison bislang 25 Liga-Tore sowie sieben Treffer in der Champions League. (sid/APA/red, 31.1.2014)