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Momentan beliebt bei Downloadern: "300: Rise of an Empire" mit Eva Green

Foto: APA

Aus Angst vor leeren Kinosälen klagt die Filmindustrie gern über Einnahmeverluste durch sogenannte "Raub"kopien. Doch in Wahrheit steigert das File-Sharing die Umsätze Hollywoods, berichtet das Magazin Technology Review.

Hinter den Kulissen

Tauschbörsen seien der Untergang der Filmindustrie, klagen die Studios. Sie begannen, die entsprechenden Seiten im Internet stilllegen zu lassen und deren Nutzer zu verklagen. Auch in Österreich. Hinter den Kulissen allerdings zeigt sich: Online-Piraterie hat die Filmindustrie keineswegs ruiniert, denn als Leihbibliothek, virale Werbeplattform und Markterweiterungswerkzeug vergrößern die Download-Seiten den Markt. Zahlen bestätigen die Behauptung: 2012 war trotz "Raub"kopien für Hollywood das beste Jahr seiner Geschichte – zumindest in den USA. Die Branche erzielte dort rund 10,8 Milliarden Dollar an Ticketverkäufen, die Zuschauerzahlen stiegen gegenüber 2011 um sechs Prozent, so die Zeitschrift.

Ausgleich

Dass Verluste durch illegale Kopien mit höheren DVD-Verkäufen und Abonnements ausgeglichen werden, hat auch der US-Bezahlsender HBO gemerkt. So könnte HBO Log-ins auf jeweils eine IP-Adresse beschränken, tut dies aber nicht und nimmt so die Passwortweitergabe an Freunde hin.

Auch die Geschichte der Filmindustrie legt diesen Schluss nahe. Was heute für die Studios das Filesharing ist, waren früher die Videorecorder, später die DVDs. Dabei lieferten beispielsweise DVDs zu ihren Hochzeiten die Hälfte der Gesamtgewinne der Studios. Das Heimvideo, gestand schon vor Jahren Barry London, einst hochrangiger Manager bei Paramount Pictures, führe Leute, die nicht mehr ins Kino gingen, wieder an Filme heran. 

Sperren

In Österreich  setzten die Verwertungsfirmen auf Klagen. So setzten sie durch, dass  Internetanbieter nach einem EuGH-Urteil dazu verpflichtet werden können, Webseiten zu sperren, über die illegal urheberrechtlich geschütztes Material verbreitet wird - der WebStandard berichtete. (red, 28.3. 2014)