Der Name ist Programm. E-up! Tatsächlich ist man bereits nach der ersten Ausfahrt mit dem Winzling von VW geneigt, das Wortspiel zu erweitern und zu sagen: "E - und up geht die Post." Die Teststrecke hatte, zugegeben, einen schönen, wenn auch nicht allzu langen Anstieg. Gerade dort konnte der e-up aber so richtig zeigen, was er draufhat. Und das ist nicht gerade wenig.

Foto: der standard/cremer

Beispiel Ampelstart: Wenn man beim Umschalten auf Grün beschleunigt, geht es augenblicklich zur Sache. Das Einzige, was da quietscht, sind die Reifen; Motoren- oder andere Geräusche sind keine zu hören. Weitaus stärkere (und lautere) Autos bleiben zurück. Da können ihre Besitzer noch so sehr in die Gaspedale treten. Dass macht Spaß.

Foto: volkswagen

Der wuchtige Antritt ist bei Elektroautos nichts Ungewöhnliches: Bei ihrem Antrieb steht das volle Drehmoment vom Stand weg bereit. Beim e-up aber ist es doch noch um eine Nuance auffälliger. Das hat einen Grund: Trotz der schweren Elektroakkus, die allein 230 Kilo wiegen, kommt das ganze Auto auf vergleichsweise bescheidene 1140 Kilo.

Foto: volkswagen

Optisch unterscheidet sich der e-up kaum von einem konventionellen Auto. Selbst die Steckdose zum Aufladen der Lithium-Ionen-Batterien ist dort, wo bei herkömmlichen Fahrzeugen die Spritpistole eingeführt wird: im Rund über der rechten Hinterradaufhängung. Diese Konventionalität hat den Tester zwar einige Minuten gekostet, weil er den Stromanschluss irrtümlich im Frontbereich vermutet hat, wie dies bei anderen Elektroautos der Fall ist. Das war es dann aber schon mit der Umstellung.

Foto: der standard/cremer

Ein gut aufgeladenes Auto ist wichtig, bevor man sich auf den Weg macht. Das wird wohl erst dann anders, wenn eine genügend große Zahl öffentlich zugänglicher Schnellladestationen zur Verfügung steht. Nur dort lässt sich der Akku des e-up in einer halben Stunde zu 80 Prozent aufladen. An der 230-Volt-Dose dauert die Vollladung neun Stunden.

Foto: der standard/cremer

Ab geht die Post hingegen beim Einparken: Der e-up passt mit seinen 3,5 m Länge (fast) in jede Parklücke. So gesehen ist es das ideale Stadtauto, zumal sich Überlandfahrten wegen der doch beschränkten Reichweite verbieten.

Foto: der standard/cremer

Gut, dass es wärmer wird, denn bei tiefen Temperaturen und entsprechendem Heizbedarf sind die von VW auf dem Prüfstand ermittelten 160 Kilometer weit von der tatsächlichen Reichweite entfernt.

Foto: der standard/cremer

Es stimmt, dass man es im Elektroauto und speziell im e-up mit den drei möglichen Fahrmodi bis zu einem gewissen Maß selbst in der Hand hat, wie weit man kommt. Aber wer will schon ständig "Eco+" fahren. Dann nämlich ist es mit der Spritzigkeit schnell vorbei. Die stärkeren Autos sind nicht mehr im Rückspiegel zu sehen, sondern ziehen davon. Das ist dann weniger lustig. (Günther Strobl, DER STANDARD, 28.3.2014)

Link

Volkswagen

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: der standard/cremer