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Julia Timoschenko, hier mit neuer Frisur, hat seit Bekanntwerden ihre Gewaltfantasien gegen Wladimir Putin an Sympathie eingebüßt.

Foto: APA/EPA/Dolzhenko

Kiew - Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko will bei der Präsidentenwahl am 25. Mai antreten. Das kündigte die 53-Jährige am Donnerstag in Kiew an. Timoschenko war zwei Mal Regierungschefin in ihrem Land. Bereits 2010 trat sie bei der Präsidentenwahl an. Damals unterlag sie knapp ihrem Rivalen Viktor Janukowitsch.

Die Politikerin, die mit Gasgeschäften ein Vermögen machte, sah sich kürzlich wegen eines abgehörten Telefonats heftiger Kritik ausgesetzt. Sie hatte im Gespräch mit dem ukrainischen Sicherheitsberater Nestar Schufritsch gefordert, "diese verdammten Russen zusammen mit ihrem Anführer abzuknallen". 

Deutschland kritisiert Gewaltrhetorik

Die deutsche Rgierung rügte Timoschenko: "Bei aller Opposition zum russischen Vorgehen auf der Krim und bei allen Meinungsverschiedenheiten auch ganz grundsätzlicher Art gibt es natürlich doch Grenzen in Sprache und Denken, die nicht überschritten werden dürfen", betonte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. "Gewaltbilder, Gewaltphantasien liegen weit jenseits dieser Grenzen".

Timoschenko kam im Februar im Zuge des Umsturzes in der Ukraine und nach der Absetzung Janukowitschs aus dem Gefängnis frei. 2011 war damalige Oppositionspolitikerin unter Janukowitschs Regierung wegen Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit Gasgeschäften mit Russland zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Haft verbrachte sie überwiegend in einem Krankenhaus in Charkiw, wo sie sich wegen eines Rückenleidens aufhielt. (APA, 27.3.2014)