Das Problem von intelligenten Autos fällt immer auf die Fahrer zurück: Intelligente Autos brauchen intelligente Fahrer, dumme Fahrer stehen intelligenten Autos nur im Wege herum. Intelligente Autos wollen gefordert und angeleitet werden, sie wollen gefüttert werden und sich austauschen, sie wollen glänzen und parlieren, das können sie schlecht allein.

Foto: der standard/stockinger

Sie können ihre Vorteile nur ausspielen, wenn man sie auch lässt. Wir gingen also mit einem gewissen Startnachteil an den Test von zwei grundsätzlich sehr intelligenten Autos heran.

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Beim Lexus ist es das Hybridsystem, das das Attribut intelligent verdient, ...

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... beim Infiniti ist es das teilautonome Fahrsystem: Der Wagen denkt und lenkt und bremst alleine. Wenn man das will.Beide Marken haben eine ähnliche Ausgangssituation, sie sind ausgelagerte Imagebringer zweier erfolgreicher japanischer Autokonzerne: Lexus ist die Luxusmarke von Toyota, Infiniti gehört zu Nissan. Beide firmieren aber als eigenständige Marken.

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Der Hybrid ist noch einfach zu bedienen, der Wagen macht das schon. Irritierend mag sein, dass man ohne Motorgeräusche an- und wegfährt. Das ist der Elektroantrieb, der hier zur Unterstützung des Benzinmotors zur Anwendung kommt.

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Das System ist grundsätzlich intelligent: Beim Bremsen wird Energie gewonnen, die anderswo im Nichts verpufft, diese speist über eine Batterie einen Elektromotor, der immerhin 143 PS leisten kann, also ernsthaft zur Anwendung kommt.

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Neu im Lexus GS ist, dass das Hybridsystem auch in Kombination mit dem kleineren Vierzylinder-Benziner zum Einsatz kommt.

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Kommen wir zur herausfordernden Übung: Im Infiniti müssen wir uns erst über das Internet und unser Smartphone mit dem Wagen verbinden, um mit ihm eins zu werden. Reinsteigen und wegfahren war einmal, heutzutage braucht man auch beim Auto schon ein Passwort.

Foto: infiniti

Der Infiniti ist also unser Avatar und immer nur so gut wie wir selbst. Er liest uns unsere Mails vor, also aufpassen, wer sonst noch im Wagen sitzt und die Ohren spitzt. Gut, das können andere Autos und Beifahrer(innen!) auch.

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Was beim Q50 wirklich revolutionär ist, ist die Lenkung, in mehrerlei Hinsicht: Die adaptive Lenkung überträgt die Lenkbefehle elektronisch, das Gestänge existiert nur noch als Back-up-System. Die Lenkung arbeitet überraschend exakt und sensibel und lässt sich erst recht nicht von schlechter Straßenlage irritieren.

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Die adaptive Spursteuerung hält den Wagen über direkte Lenkeingriffe wie von Geisterhand geführt zwischen den Markierungen auf der Straße in der Spur. Das setzt Markierungen und eine geringe Geschwindigkeit (bis 50 km/h) voraus.

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Noch besser funktioniert das automatische Bremsen im Stadtverkehr. Mein Wagen fährt mit mir. (Michael Völker, DER STANDARD, 28.3.2014)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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