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Bei Bankangestellten geht die Angst um.

Foto: Reuters/Prammer

Wien -  Mehr als 1.000 Bankangestellte und Betriebsräte aus 18 Instituten haben am Mittwoch am Wiener Graben gegen drohende Reallohnverluste in der - unterbrochenen - Kollektivvertragsrunde protestiert. Das Arbeitgeberangebot sei nicht akzeptabel. Die Betriebsräte deponierten, dass die Branchenkrise nicht durch Einschnitte in den Tarifverträgen gelöst werden kann. Auch große Jobängste gehen um. Und das aus gutem Grund.  2014 und 2015 soll der größte absoluten Personalabbau auf Österreichs Arbeitsmarkt aufgrund von Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen im Bankensektor stattfinden, hatte AMS-Chef Johannes Kopf jüngst erklärt.

Die Beschäftigten in den Banken selbst richten naturgemäß ihren Fokus auf die jüngere Vergangenheit: Man hätte stark dazu beigetragen, die Wirtschafts- und Finanzkrise im Unternehmen zu bewältigen. "Dafür muss es einen finanziellen Ausgleich geben", forderte Adolf Lehner, Betriebsratschef der Bank Austria und Arbeitnehmer-Verhandler. "Eines muss klar sein: Die strukturellen Probleme einer Branche können nicht bei den Kollektivvertragsverhandlungen gelöst werden." Das wurde auch in einer einstimmig beschlossenen Resolution hervorgehoben.

"Durch Personalkürzungen und Ausgliederungen ins Ausland gehen in Österreich Arbeitsplätze verloren", kritisierte die Betriebsratschefin der Bawag PSK, Ingrid Streibl-Zarfl. Zugleich steige der Arbeitsdruck für die Beschäftigten, weil durch die Ausgliederungen nicht immer die erhofften Effizienzsteigerungen erzielt würden. Von den Bankern wurde am Mittwoch ein Bekenntnis zur Absicherung der Jobs in Österreich verlangt. Die nächste Banken-KV-Runde findet am 31. März statt. Bislang sind schon einige Runden gedreht worden - ohne Ergebnis. (APA/red, derStandard.at, 27.3.2014)