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Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk will um die Ukraine kämpfen und bittet um internationale Hilfe.

Foto: REUTERS/Yves Herman

Kiew/Brüssel - Die Ukraine will in diesem Jahr an Militärmanövern mit NATO-Partnern teilnehmen. Übergangspräsident Oleksander Turtschinow beantragte am Mittwoch beim Parlament in Kiew, der Teilnahme an den Manövern "Rapid Trident" und "Sea Breeze" zuzustimmen. Das würde zur Folge haben, dass US-Einheiten in unmittelbarer Nähe zu Russland an Manövern beteiligt wären.

Das Manöver "Sea Breeze" hatte in der Vergangenheit bereits zu Irritationen in Moskau geführt, weil es bisweilen die Halbinsel Krim mit einbezog, auf der die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Russland übernahm in den vergangenen Wochen die Kontrolle über die Krim. Seit Mittwoch ist an allen Militärstandorten auf der Krim die russische Flagge gehisst. 

"Wir werden kämpfen"

Unterdessen will der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk sein Land im Fall einer russischen Militärintervention am südöstlichen Rand der Ukraine verteidigen. "Wir werden kämpfen", sagte Jazenjuk in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender PBS. Das sei auch die Pflicht der Bürger in der Ukraine. Dafür sei aber die Hilfe anderer Länder notwendig.

"Wir brauchen technische und militärische Unterstützung, um das ukrainische Militär zu überholen, um es zu modernisieren und um bereit zu sein, nicht nur zu kämpfen, sondern zu gewinnen", ergänzte der ukrainische Premier.

"Niemand will einen Dritten Weltkrieg auf dem Globus"

Die USA hatten ein entsprechendes Gesuch der Übergangsregierung in Kiew nach Medienberichten abgelehnt, um die Spannungen mit Russland nicht weiter anzuheizen. Auch Jazenjuk stellte allerdings klar, dass er einen militärischen Konflikt nicht suche. "Es ist glasklar, dass niemand einen Dritten Weltkrieg auf dem Globus will."

Die Absichten Russlands seien eindeutig. Kremlchef Wladimir Putin wolle die Sowjetunion wieder einsetzen und "Kaiser einer neuen Art UdSSR, Version 2.00" werden, sagte Jazenjuk. Doch der Druck Moskaus habe auch zur Einigkeit der Ukraine beigetragen. "Ich glaube, dass wir das russische Regime in ein paar Jahren mit einer besonderen Medaille für die Einheit meines Landes ehren werden." (APA, 26.3.2014)