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Erfindermesse in Genf I

Über tausend innovative Produkte von insgesamt 790 Ausstellern aus 45 Ländern: Die 42. Internationale Erfindermesse, die von 2. bis 6. April in Genf über die Bühne ging, hat heuer - zumindest was die Tüftler-Beteiligung betrifft - Rekorde gebrochen. Nicht alles, was man dort zu sehen bekam, erschloss sich einem auf den ersten Blick: In dieser Hinsicht sicherlich eines der Highlights war der tragbare Luftbefeuchter für Kamelbuckel von Oumar Ayoumbaye. Das Gerät arbeite ausschließlich mit Sonnenenergie und Windkraft und diene dazu, die Höcker der Kamele zu erfrischen, erklärt Ayoumbaye, der nach eigenen Angaben einzige Erfinder seiner Heimat Tschad. Mit Hilfe seiner Entwicklung müssten die Tiere weniger trinken und kämen länger ohne Wasser aus.

Foto: APA/EPA/MARTIAL TREZZINI

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Erfindermesse in Genf II

Zumindest in Kamel-armen Regionen, wo Reisende mit größerem Gepäck unterwegs sind, könnte diese Erfindung Interessenten finden: Der Belgier Tanguy Van De Walle hat einen Koffer mit großen Rollen entwickelt, mit dem sich mehr oder weniger geräuschlos und ohne große Anstrengungen unebenes Gelände und sogar Treppen meistern lassen. Ebenfalls spannend klingt die Erfindung des Franzosen Fabrice Marion: er baute ein ausgewachsenes Moped, das sich auf Koffergröße zusammenfalten lässt (ein Bild davon gibt es hier). Mehr als die Hälfte der vorgestellten Exponate stammt übrigens aus Asien - mit China an der Spitze. Europa ist mit 42 Prozent vertreten.

Foto: APA/EPA/MARTIAL TREZZINI

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Erfindermesse in Genf III

Das Genfer Tüftlertreffen ist jedes Jahr auf's Neue ein Magnet für Unternehmer, die auf der Suche nach profitablen Ideen sind. Nach Angaben des Messegründers Jean-Luc Vincent werden im Schnitt für etwas weniger als die Hälfte der Exponate Lizenzverträge abgeschlossen. Ob der Schweizer Rene Wuttig auf diesem Bild mit seinem faltbaren Wind- und Wetterschutz für Fahr- und Elektroräder auch zu den Glücklichen zählt, die eine Lizenzvertrag an Land ziehen konnten, ist nicht bekannt - gute Chance hätte er jedenfalls.

Foto: APA/EPA/MARTIAL TREZZINI

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ISS muss wieder ausweichen

Einmal mehr war die Internationale Raumstation ISS gezwungen, einem Stück Weltraummüll auszuweichen - das zweite Mal binnen drei Wochen. Am Donnerstag hob die Flugkontrolle der NASA den Orbit der Station um rund 800 Meter an, um den Abstand zu Trümmerteilen einer älteren "Ariane 5"-Rakete zu vergrößern. Ohne das Manöver wäre der Weltraumschrott der ISS bis auf 300 Meter nahe gekommen.

Unterdessen hat die Ukraine-Krise den Weltraum erreicht, was sich vermutlich auch auf die Stimmung unter den Besatzungsmitgliedern der Station auswirken dürfte: Die US-Raumfahrtbehörde hat laut einem internen Papier die Beziehungen zu Russland erheblich eingeschränkt. "Angesichts Russlands andauernder Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Unversehrtheit hat die US-Regierung bis auf Weiteres entschieden, alle NASA-Kontakte zu russischen Regierungsvertretern auszusetzen," heißt es in dem Text. Ausgenommen ist davon freilich die Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation.

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Foto: AP Photo/NASA

Dinosaurier-Spuren rekonstruiert

Wissenschafter haben eine Hetzjagd zweier Dinosaurier rekonstruiert, die sich in Form von fossilen Fußabdrücken in einem 110 Millionen Jahre alten Flussbett erhalten hat. Vor 70 Jahren war der Felsblock, in dem die Abdrücke konserviert waren, in mehrere Teile geschnitten worden, einige davon gingen später verloren. Zum Glück für die Forscher existierten zahlreiche alte Fotografien, die nun als Basis für die Rekonstruktion der Millionen Jahre alten Hatz dienten. Was die Paläontologen aus den Fährten lesen konnten, war, dass ein nicht näher bestimmbarer Theropode (zu dieser Raubsauriergruppe zählt auch der Tyrannosaurus rex) einem Sauropoden dicht auf den Fersen war. Ein Video von der Rekonstruktion gibt es hier.

illu.: Courtesy Royal Veterinary College/R.T. Bird

Atemberaubendes Panorama unserer Milchstraße

Ein neues 360-Grad-Mosaik der Milchstraße hat dieser Tage die NASA auf ihrer Internetseite vorgestellt. Das riesige Bild besteht aus über zwei Millionen einzelnen Aufnahmen des Infrarot-Teleskops "Spitzer" und zeigt rund drei Prozent des gesamten Nachthimmels - dennoch sind darauf etwa die Hälfe aller bekannten Sterne der Milchstraße zu sehen. Das 20-Megapixel-Bild gibt es als zoombare Version, mit der man vermutlich Tage verbringen kann, um unsere Heimatgalaxie Bild für Bild vom eigenen PC aus zu erkunden.

Foto: NASA/JPL-Caltech/GLIMPSE Team

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1.500 Jahre alte Mosaike in bestem Zustand

Im Süden Israels sind Archäologen auf die Überreste eines rund 1.500 Jahre alten Klosters gestoßen. Unangefochtenes Highlight des byzantinischen Komplexes nahe dem Dorf Hura im Norden der Negev-Wüste sind die außerordentlich gut erhaltenen Mosaike. Der prachtvolle Bodenschmuck in lebhaften Blau-, Rot- Gelb- und Grüntönen enthält Inschriften in griechischer und syrischer Sprache mit Namenslisten der Äbte des Klosters sowie die Daten, wann die jeweiligen Mosaike in der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts geschaffen wurden.

Foto: REUTERS/Amir Cohen

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Neues Umweltauge im All

Am Donnerstag wurde mit "Sentinel-1A" an der Spitze einer Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana der erste einer ganzen Flotte von Umweltsatelliten ins All geschossen. Der Instrumententräger ist Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms "Copernicus" und soll künftig umfassende Beobachtungsarbeit leisten. So werden "Sentinel-1A" und seine Kollegen Landflächen und Meere sowie Klimaveränderungen überwachen, Meereis kartieren, frühzeitig vor Erdrutschen warnen, Veränderungen in der Flächennutzung darstellen und damit Daten auch für wirtschaftliche Anwendungen liefern. Der Satellit verfügt über ein Radarsystem, das rund um die Uhr bei allen Wetterlagen hoch aufgelöste Bilder der Land- und Meeresoberflächen aufnimmt.

Foto: AP Photo/JM Guillon, European Space Agency

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Spinne für Naturschutz-Engagement

Vor acht Jahren starb "Crocodile Hunter" Steve Irwin. Der bekannte australische Dokumentarfilmer kam bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef ums Leben, nachdem er von einem Stachelrochen einen Stich ins Herz erlitten hatte. Seine Berühmtheit half dem mehrfach ausgezeichneten Reptilienexperten bei seiner Arbeit als Tierschützer; außerdem entdeckte er in den 1980er Jahren eine neue Schildkrötenart, Elseya irwini, die nach ihm benannt wurde. Nach seinem Tod setzte seine Frau Terri seine Naturschutz-Arbeit fort. Dafür ehrte sie nun das Queensland Museum mit einer Spinne. Genauer gesagt: Eine neu entdeckte Spezies aus der Familie der Rindensackspinnen erhielt den Namen Leichhardteus terriirwinae.

Foto: Foto: APA/EPA/DAN PELED

Berührende Zylinder

Vor 50 Jahren stellte der Mathematiker und Autor Martin Gardner den Lesern von "Scientific American" folgende Aufgabe: Arrangieren Sie sieben Zigaretten so, dass jede dieser Zigaretten jede andere berührt. Gardner hatte eine wenn auch etwas unbefriedigende Lösung für das Problem, bei der einige der Zigaretten die Seiten von anderen Zigaretten nur mit ihren Enden berührten. Andere Mathematiker fragten sich daher, ob es eine Lösung für gleichsam unendlich lange Zigaretten gäbe, die sich nur an den Seiten berühren. Es gibt sie - genau genommen sogar zwei - und gefunden hat sie ein ungarischer Mathematiker: Sándor Bozóki und sein Team übersetzten das Problem in 20 Gleichungen mit jeweils 20 Variablen und ließen einen Computer drei Monate daran rechnen. Das Ergebnis können Sie oben sehen. Um nachzuweisen, dass der Lösung keine Rundungsfehler zugrunde liegen, hat Bozóki eine von Isaak Newton entwickelte und von Computerspezialisten im Jahr 2012 aktualisierte Kontroll-Methode angewendet.

Illu.: Sándor Bozóki et al.

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Mit allen Sinnen auf Beutefang

Ein Forscher vom Mote Marine Laboratory in Sarasota, Florida, stoppelt einem Schwarzspitzenhai (Carcharhinus limbatus) die Nasenlöcher zu. Dabei ist jedoch keine boshafte Tierquälerei im Spiel. Vielmehr geht es den Wissenschaftern darum, herauszufinden, wie die Raubfische ihre zahlreichen Sinne einsetzen, während sie nach Beute jagen. Wie die Biologen im Fachjournal PLOS ONE schreiben, können Haie buchstäblich mit verbundenen Augen ihre Opfer erfolgreich aufspüren. Selbst wenn man ihnen zusätzlich vorübergehend den Geruchssinn raubt, schmälert das ihre Erfolgsrate kaum.

Foto: AP Photo/Mote Marine Laboratory, Jayne Gardiner

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Strahlende Pflanzenaktivität

Während der Photosynthese verwandelt das Chlorophyll in den Pflanzenzellen Licht in Energie. Daneben gibt es aber auch eine kleine Menge Strahlung ab, die dem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleibt. Nun haben Wissenschafter eine Möglichkeit entdeckt, wie dieses abgestrahlte Licht dazu genutzt werden kann, um die Produktivität der Pflanzenwelt einer bestimmten Region zu bestimmen. Das Ergebnis sind Satellitenaufnahmen wie die obere. Das Bild zeigt den Mittleren Westen der USA während der Vegetationszeit auf der Nordhalbkugel. Es stellte sich heraus, dass diese Region im frühen Juli die größte Photosynthese-Aktivität weltweit zeigt - und dabei sogar das Amazonasgebiet übertrifft. Der Großteil davon freilich steht im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Foto: REUTERS/NASA/Goddard Space Flight Center

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Raumkapsel für Daheim

Wer sich ein Stück Raumfahrtgeschichte in den Vorgarten stellen möchte, der sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen - vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist vorhanden: Am 7. Mai lässt das Kunsthaus Lempertz - ein Auktionshaus, das normalerweise auf Kunstwerke spezialisiert ist - diese sowjetische Raumkapsel aus den 1970er Jahren in Brüssel versteigern. Schätzpreis: 1,4 Millionen Euro. Die Kapsel mit der Bezeichnung Vozvraschaemyi Apparat (VA) war Teil des sowjetischen Konkurrenz-Programms zu den US-amerikanischen "Apollo"-Missionen und flog 1977 und 1978 unbemannt ins All. Derzeit ist sie im Innenhof der Jüdischen Mädchenschule in Berlin zu bestaunen.

Foto: APA/EPA/HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH

Der Mond ist 95 Millionen Jahre jünger als das Sonnensystem

Das Alter des Mondes konnte neu und noch etwas exakter als bisher bestimmt werden. Die Berechnungen der Astrophysiker ergaben, dass der Erdtrabant vor 4,47 Milliarden Jahren entstand, und zwar durch eine Kollision zwischen der jungen Erde und einem etwa Mars-großen Himmelskörper etwa 95 Millionen Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems. Grundlage für diese Datierung ist eine neue Computer-Simulation, die der Wissenschafter Seth Jacobson von der französischen Sternwarte der Cote d'Azur in Nizza mit Kollegen entwickelt hat und in der aktuellen Ausgabe von "Nature" genauer beschreibt. Das Ergebnis stimmt mit einigen Schätzungen überein, die auf radiometrischen Analysen beruhen.

Illu.: NASA/JPL-Caltech

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Was das Turiner Grabtuch über die Zeit seiner Entstehung verrät

Das Turiner Grabtuch, eine über vier Meter lange Leinenbahn mit den angeblichen Abrücken eines Gekreuzigten, wurde 1988 durch eine Radiokarbondatierung als mittelalterliche Fälschung entlarvt. Doch bereits davor war mehr oder weniger klar gewesen, dass es sich bei dem Artefakt nicht um die tatsächlichen Abdrücke von Jesus Christus handelt. Das bedeutet aber nicht, dass sich aus dem vermutlich rund 660 Jahre alten Tuch keine interessanten historischen Erkenntnisse ziehen lassen. Eine Untersuchung einiger Blutflecken ergab nun, dass der Schöpfer des Turiner Grabtuches vermutlich eine Kreuzigungsmethode im Sinn hatte, bei der die Hände Y-förmig über dem Kopf angenagelt waren. Für den britischen Forscher Matteo Borrini von der John Moores University in Liverpool bedeutet dies, dass die heute vorherrschende Kruzifix-Darstellung mit seitlich ausgestreckten Armen in früheren Jahrhunderten nicht die alleinig gültige war. Noch im 17. Jahrhundert etwa stellte der flämische Maler Peter Paul Ruben Christus am Kreuz mehrfach mit über dem Kopf erhobenen Armen dar.

Foto: AP Photo/Luca Bruno

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Künstliche Inseln gegen künftige Superstürme

Als der Hurrikan Sandy Ende Oktober 2012 auf den Osten der USA traf, starben dort rund 80 Menschen; Sturm und Überflutungen verursachten in den Vereinigten Staaten Schäden im Ausmaß von über 70 Milliarden US-Dollar. Um die Folgen derartiger Katastrophen in Zukunft zu minimieren, haben die Behörden zu einem Wettbewerb aufgerufen, bei dem Unternehmen Konzepte zum Schutz der Ostküste vorlegen sollten. Eine der möglichen Lösungen könnte diese von der Firma WXY/West 8/Stevens Institute of Technology vorgestellte Kette von künstlichen Inseln vor der Küste von New Jersey und New York darstellen. Das Projekt würde nach derzeitigen Stand der Berechnungen rund 10 bis 12 Milliarden US-Dollar kosten.

Foto: AP Photo/WXY/West 8/Stevens Institute of Technology

Pyramidengrab in Abydos entdeckt

In der Nekropole von Abydos in Oberägypten haben US-Archäologen diese 3.300 Jahre alte Gruft aus dem Wüstensand geholt. Die Begräbnisstätte zeichnet sich durch eine hier nicht sichtbare Besonderheit aus: Ursprünglich war der Zugangsschacht - im Bild links oben durch massive Mauern geschützt - von einer mindestens sieben Meter hohen Pyramide überragt worden. Die Grabanlage bestand aus drei überwölbten Kammern: eine Vorkammer (hier unmittelbar neben Zugangsschacht) und zwei Begräbniskammern. Obwohl das Grab vermutlich schon in antiker Zeit zwei Mal geplündert worden war, fanden die Archäologen einen gut erhaltenen Sarkophag aus rot bemalten Sandstein, der laut den Inschriften für einen Schreiber namens Horemheb hergestellt worden war. Außerdem wurden einige menschliche Überreste geborgen, die die Forscher drei bis vier Männern, zehn bis zwölf Frauen und mindestens zwei Kindern zuordnen konnten.

Foto: Kevin Cahail/University of Pennsylvania

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Mikroorganismen für Massenaussterben verantwortlich

Trilobiten wie jenes Exemplar am oberen Bild zählten zu den artenreichsten Ozeanbewohnern des Paläozoikums. Am Ende des Perm vor 251 Millionen Jahren allerdings wurden sie gemeinsam mit 90 Prozent aller übrigen Meerestiere und rund 70 der Landbewohner dahin gerafft. Die Ursache für das größte Massenaussterben der Erdgeschichte ist bis heute nicht geklärt; als mögliche Kandidaten kommen Vulkanausbrüche und Asteroiden in die engere Wahl. Nun wurde eine neue Theorie vorgestellt: Wissenschafter des MIT in Cambridge, Massachusetts, und chinesische Kolleg halten Mikroorganismen für die Täter. Damals hätten sich in den Ozeanen Methan produzierende Mikroorganismen der Gattung Methanosarcina massenhaft vermehrt und die Zusammensetzung der Meere und das Erdklima binnen 200.000 Jahren drastisch verändert, schreiben die Forscher im Fachblatt "PNAS".

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Foto: REUTERS/Dan Dry/University of Chicago

Exoplaneten: Sauerstoff ohne Leben möglich

Noch ist es nicht so weit, aber der Zeitpunkt liegt nicht mehr allzu fern, da man mit den Teleskopen der neuesten Generation reihenweise die Atmosphären-Zusammensetzungen von fernen Exoplaneten ausspähen kann. Vor allem den Welten in den habitablen Zonen werden die Astronomen dann besonderes Interesse entgegen bringen. Sollte man bei ihnen Sauerstoff in den Gashüllen feststellen, dann würde dies bedeuteten, dass dort Leben existiert - so lautete bisher jedenfalls die Theorie.

Eine aktuelle Studie kommt nun aber zu dem Schluss, dass die Sache mit dem Sauerstoff doch etwas komplizierter sein kann. Tatsächlich könnte auch eine völlig tote Welt mitten in der habitablen Zone eines Sterns hohe Anteile von Sauerstoff in ihrer Atmosphäre haben. Die Berechnungen der Forscher von der University of Chicago ergaben, dass Sauerstoff frei wird, wenn ultraviolette Strahlung auf Wasserdampf trifft und dessen Moleküle aufspaltet. Die Darstellung oben zeigt die Super-Erde Gliese 667 Cc, die den Roten Zwergstern Gliese 667 C umkreist und flüssiges Wasser beherbergen könnte.

Foto: ESO/L. Calçada

Wie man gefährliche Metallklumpen findet

Während Fels-Asteroiden oft aus lockeren und porösen Anhäufungen von Gestein bestehen, sind die wirklich gefährlichen Brocken aus massivem Metall. Einschläge von großen Eisenmeteoriten etwa können bei entsprechender Aufprallgeschwindigkeit verheerende Folgen nach sich ziehen, was das Aufspüren dieser Geschoße aus dem All besonders wichtig macht. Nun haben Astronomen in den "Astrophysical Journal Letters" eine neue Möglichkeit beschrieben, wie man diese Metall-Asteroiden in Erdnähe identifizieren kann: Es zeigte sich, dass sie bei Beobachtungen mit Infrarot-Teleskopen außen merklich kühler erscheinen als Gesteins-Asteroiden. Der Grund dafür: Das Metall leitet die Erwärmung durch die Sonne schneller und effizienter ins Innere der Asteroiden. Im Unterschied dazu bleibt die Sonnenwärme bei Gesteins-Asteroiden großteils an der Oberfläche. Das Bild oben zeigt die Auswirkungen eines solchen Metall-Asteroiden: Der 1.200 Meter große Barringer-Krater im US-Bundesstaat Arizona wurde von einem etwa 50 Meter großen Eisenmeteoriten geschlagen; der dem Impact folgende Feuerball erreichte 10 Kilometer Durchmesser, die Druckwelle zerstörte alles im Umkreis von 20 Kilometern.

Foto: Alan Fitzsimmons

Gigant "El Gordo" noch massiver als gedacht

Astronomen haben den größten bekannten fernen Galaxienhaufen "gewogen" und dabei festgestellt, dass das Monster um fast die Hälfte massereicher ist als bisher angenommen. Mit der rund 3.000-fachen Masse der Milchstraße hat sich ACT-CL J0102-4915 seinen Spitznamen "El Gordo" (spanisch für "der Dicke") redlich verdient. Die mit Hilfe des "Hubble"-Weltraumteleskops durchgeführten Messungen des Gravitationslinsen-Effektes ergab eine um 43 Prozent höhere Masse als frühere Beobachtungen nahe legten - den Großteil davon bildet Dunkle Materie, hier in blau dargestellt. "El Gordo" liegt in rund sieben Milliarden Lichtjahren Entfernung und dürfte das Ergebnis einer Verschmelzung zweier kleinerer Galaxien-Cluster sein.

Foto: NASA, ESA, J. Jee

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Zoowelt I

Paula, das weltweit älteste in einem Zoo lebende Zweifingerfaultier, feierte dieser Tage Geburtstag. Das Tier, zuhause im Zoo Halle im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt, wurde in diesem Jahr nicht nur 45 Jahre alt, sondern kann auch gleichsam ihr 20-jähriges Dasein als anerkanntes weibliches Faultier feiern. Paula war 1971 als vermeintlich männliches Jungtier mit einem trächtigen Weibchen nach Halle gekommen. Erst eine Ultraschall-Untersuchung im Jahr 1994 offenbarte, dass Paul in Wirklichkeit eine Paula ist. Gegenwärtig sind in den Zoos weltweit 377 Faultiere erfasst.

Foto: APA/Grubitzsch

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Zoowelt II

Für Schwertwal Shamu im Themenpark "Sea World" in San Diego, Kalifornien, könnte bald schon ein neues Leben beginnen, vorausgesetzt die Betreiber von "Sea World" können sich nicht durchsetzen. Das Management der Tiershow übt derzeit Druck auf Politiker des Staates Kalifornien aus, die ein gesetzliches Verbot von Live-Shows und die Nachzucht von Orcas in Gefangenschaft planen. Während der Urheber der Gesetzesänderung, Abgeordneter Richard Bloom, das physische und psychische Leiden der intelligenten Meeressäuger in ihren engen Betontanks ins Treffen führt, schimpfen die Anwälte von "Sea World" San Diego über die fragwürdigen Ideen der "extremen Tierschutz-Aktivisten". "Sea World" hätte durch ein derartiges Gesetzt einiges zu verlieren. Ihre Shows mit insgesamt zehn Orcas - dies sind rund 20 Prozent aller in Gefangenschaft gehaltenen Schwertwale weltweit - bringen ihnen jedes Jahr Hunderttausende zahlende Besucher ins Haus. (tberg, derStandard.at, 06.04.2014)

Foto: REUTERS/Mike Blake