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Alexander Kristoff

Foto: AP/d'Alberto

San Remo - Der Norweger Alexander Kristoff hat am Sonntag als erster Norweger den Sieg beim Rad-Frühjahrsklassiker Mailand - San Remo geholt. Der Katjuscha-Profi gewann im Sprint einer 25-köpfigen Gruppe vor dem Schweizer Fabian Cancellara und dem Briten Ben Swift. Der Steirer Bernhard Eisel wurde 6:23 Minuten zurück 65., der Tiroler Stefan Denifl gab wie 85 andere im 200-köpfigen Teilnehmerfeld auf.

Bei Regen, Wind und zeitweise sogar Hagel zeigte Kristoff bei der 105. Auflage des Rennens auf der Lungomare Italo Calvino das größte Stehvermögen. Mit dem britischen Ex-Weltmeister Mark Cavendish (5.) und dem Slowaken Peter Sagan (10.) gab der 26-Jährige beim ersten Höhepunkt der Rad-Saison einigen Topsprinter das Nachsehen. Mit 81 kg bei 1,83 kg ist Kristoff ein Fahrer von der Statur Eisels. Der deutsche Vorjahressieger Gerald Ciolek wurde Neunter.

Die Primavera wurde ihrem Namen als "Fahrt in den Frühling" wie schon im Vorjahr, als es zwischenzeitlich sogar geschneit hatte, nicht gerecht. Fast vom Start weg mussten sich die Fahrer im Dauerregen die 294 Kilometer ins Ziel kämpfen, auf dem Turchino-Pass kam auch Hagel dazu. In San Remo waren sogar Spezialfahrzeuge im Einsatz, die die großen Wassermassen von den Straßen beförderten, um den Fahrern eine vernünftige Zielankunft zu ermöglichen.

In gewohnter Manier hatte sich auch diesmal frühzeitig eine Spitzengruppe vom Hauptfeld abgesetzt. Sieben Fahrer fuhren zwischenzeitlich einen Vorsprung von mehr als zehn Minuten heraus. Als letzter Ausreißer wurde aber hinter der Kuppe des vorletzten Anstiegs Cipressa der Niederländer Maarten Tjallingii gestellt.

Zu der Zeit hatte Girosieger Vincenzo Nibali bereits seine Attacke auf den ersten italienischen Sieg seit 2006 gestartet. Zwischenzeitlich lag er gut 40 Sekunden vor dem Feld der Top-Favoriten. Es reichte nicht. Am Poggio waren die Stars der Szene wieder beisammen und es kam zum Massensprint, in dem schließlich der Bronzemedaillen-Gewinner des olympischen Straßenrennens 2012 die Nase vorne hatte.

Den Sprintern kam dabei zugute, dass die Veranstalter im Vorfeld auf den fünf Kilometer langen und bis zu 14 Prozent steilen Pompeiana-Anstieg zwischen Cipressa und Poggio wegen der Straßenschäden nach starken Regenfällen der vergangenen Monaten verzichtet hatten. (APA, 23.3.2014)