Rüsselsheim - Der durch die Krim-Krise ausgelöste Wertverlust der russischen Währung sorgt bei Autoherstellern für erste Einbußen. "Wir spüren bereits Belastungen durch den Wechselkurs des Rubels", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann der Branchenzeitung "Automobilwoche". Russland ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die deutsche GM-Tochter.

Neumann setzt auf eine Normalisierung der Lage: "Sicher ist: Russland wird 2020 der größte Automarkt Europas sein. Und die Entwicklung bis dahin wird wie bei einem Marathon verlaufen - es wird Höhen und Tiefen geben."

Auch Ford und Renault sehen die Entwicklung mit Sorge und wollen langfristig stärker an Ort und Stelle produzieren, um Kursschwankungen zu umgehen. Ford-Deutschlandchef Bernhard Mattes sagt zum Branchenblatt: "Kurzfristig können wir darauf nur mit dem Preis reagieren. Langfristig geht es um einen höheren Lokalisierungsgrad." Ähnlich äußerte sich Renault-Europa-Vorstand Stefan Müller.

Rubel-Absturz und Inflation werden nach Einschätzung von Audi eher Volumenhersteller treffen. "Ich glaube, dass wir im Premiumbereich mit geringeren Auswirkungen rechnen können", sagte Audi-Chef Rupert Stadler der "Automobilwoche". Jedoch sei das Wechselkursrisiko eine große Herausforderung. BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner betonte: "Wo wir die Risiken spüren, ist auf der Währungsseite: Der Rubel ist sehr schwach geworden". Solange die Krise nicht weiter eskaliere, müsse BMW seine Prognose für 2014 aber nicht ändern. (APA, 23.3.2014)