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Der schmale Mann mit Schirm heißt Anders Bardal, er sprang zum Saisonabschluss der mutigen Flieger in Planica auf Platz drei.

Foto: APA/EPA/Momot

Planica – Mit dem Heimsieg des Slowenen Peter Prevc ist am Sonntag der Saison-Kehraus der Skispringer in Planica zu Ende gegangen. Mit dem Schanzenrekord von 142 Metern im zweiten Durchgang fing er noch den Deutschen Severin Freund ab und holte mit seinem dritten Saisonsieg auch noch Gesamtrang zwei hinter Weltcupsieger Kamil Stoch aus Polen. Tages-Dritter wurde der Norweger Anders Bardal.

Bester Österreicher bei strömendem Regen wurde Andreas Kofler als Sechster. In den Top Ten klassierten sich auch Gregor Schlierenzauer als Achter und Stefan Kraft als Neunter. Die ÖSV-Mannschaft hatte sich mit dem Team-Erfolg am Vortag bereits den Sieg im Nationencup zurückgeholt.

"Das ist eine Supersache. Für mich ein toller Abschluss der Saison", stellte Kofler fest. "Denn es kommen gewisse Zweifel auf, wenn man die ganze Saison so lange fightet. Jetzt kann ich motiviert in die Vorbereitung reingehen."

Schlierenzauer fordert

Nicht mit dem erhofften Podestplatz, sondern mit Rang acht endete für Schlierenzauer eine Saison, in der der erfolgsverwöhnte 52-fache Weltcupsieger kleinere Brötchen backen musste. Sein Resümee: "Ich war zu viel am Limit und habe sehr viel getüftelt am Material." Schlierenzauer bekräftigte seine Forderung nach Veränderungen im und um das Team. "Von meiner Seite her war nicht alles richtig, aber auch vom Team nicht. Da werden wir die Weichen stellen müssen."

Pointner brennt

Ob diese Veränderung nach zehn Jahren als Cheftrainer Alexander Pointner betreffen wird, ist vorerst noch offen. Nach dem neunten Nationencupsieg seiner Equipe in diesen zehn Jahren ist Pointner aber nicht amtsmüde. "Der letzte Stand ist, dass das Feuer brennt. Mir schwebt ein ganz klares Konzept vor, über das ich mir Gedanken mache. Darüber gibt es Gespräche und die haben zum Teil stattgefunden und werden nächste Woche noch stattfinden, dann werden wir eine Entscheidung treffen", sagte er.

Nun will Pointner ein paar Tage entspannen und in aller Ruhe die richtige Entscheidung treffen. Der Weg könnte ihn unter Umständen vielleicht doch noch ins Ausland führen. Angebote seien da, ebenso jedoch die enge Verbindung zum ÖSV und seinen Athleten.

Stoch prägt

Der Tournee-Erfolg von Thomas Diethart – am Sonntag 12. und als Gesamt-Achter im Weltcup zweitbester Österreicher hinter dem sechstplatzierten Schlierenzauer – war die herausragende Einzel-Leistung dieses Winters.

Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben, in 16 Weltcup-Bewerben stand kein Österreicher auf dem Podest. 14 verschiedene Sieger aus sieben verschiedenen Nationen, von denen sieben zu ihrem ersten Weltcup-Erfolg kamen, sind Ausweis einer neuen Diversität. Geprägt wurde die Saison gleichwohl von einem Mann: Kamil Stoch, in der letzten Konkurrenz auf Platz vier, holte nicht nur seinen ersten Weltcup-Gesamtsieg, sondern kürte sich in Sotschi auch zum Doppel-Olympiasieger. (APA/red – 23.3 2014)