Forscher konnten mit einer neuen Methode das Erbgut der Weihrauchkiefer entziffern
Bethesda - Die Weihrauchkiefer (Pinus taeda) hat nach Forscherangaben das größte bisher entzifferte Erbgut. Es enthalte etwa siebenmal mehr Bausteine als das menschliche Genom, schrieb jetzt eine Wissenschaftergruppe um David Neale von der University of California.
Die Genetiker haben das Riesenerbgut mit einer neuen Analyse-Methode sequenziert, bei der die Unmengen von Daten unter anderem hundertfach komprimiert werden. Ihre Ergebnisse teilten die Forscher auf drei Fachartikel auf, die sie in den beiden Journalen "Genetics" und "Genome Biology" veröffentlichten.
Die Spezies
Die Weihrauchkiefer sei die wirtschaftlich bedeutendste Baumart in den USA, heißt es in einer Pressemitteilung der Genetics Society of America in Bethesda, Maryland. Ein Großteil aller Papierprodukte werde daraus hergestellt. Zudem sei die Pflanze für die Gewinnung von Biokraftstoff von Interesse. In den Schlagzeilen landete die Spezies vor einem Monat, als ihr wohl berühmtester Vertreter - der sogenannte "Eisenhower Tree" auf dem Golfplatz Augusta National in Georgia - wegen Sturmschäden gefällt werden musste.
Das Erbgut der Weihrauchkiefer besteht aus etwa 22 Milliarden Basenpaaren. Diese einzelnen "Buchstaben" zu lesen, sei mit den modernen Sequenziermethoden relativ einfach, berichten die Forscher. Es gelinge aber nur in relativ kurzen Fragmenten. Die Schwierigkeit bestehe darin, diese Fragmente anschließend in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Erste Ergebnisse
Bei der von Forschern an der University of Maryland entwickelte neuen Analyse-Methode werden überlappende Fragmente zunächst zu größeren Abschnitten zusammengestellt. Alle redundanten Informationen werden dann entfernt. Die komprimierte Datenmenge kann so im Arbeitsspeicher eines Supercomputers bearbeitet werden.
Die Untersuchung liefert nun eine erste Rohfassung des Genoms. Sie zeigt nach Angaben der Forscher unter anderem, dass es zu etwa 82 Prozent aus sich wiederholenden Sequenzen bestehe. Auch bei anderen untersuchten Nadelhölzern erwies sich das Genom als derart "aufgebläht". (APA/red, derStandard.at, 21. 3. 2014)