"Forza 5" wurde nur zu Schauzwecken für PC portiert. Microsoft plant nicht, Xbox-One-Spiele für Windows zu veröffentlichen.

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Microsoft hat eine neue Version seiner Programmierschnittstellen-Sammlung (API) DirectX vorgestellt. DirectX 12 wurde plattformübergreifend für Windows und die Spielkonsole Xbox One konzipiert und soll einerseits Entwickler mehr Möglichkeiten zur Nutzung der Hardwareressourcen bringen und diese andererseits auch effizienter nutzen.

Neue Ansprüche

Mit DirectX 12 reagiert Microsoft auf die Anforderungsänderungen bei der Entwicklung von grafiklastingen Anwendungen - insbesondere Videospielen. Moderne Grafikchips eignen sich nicht nur bei der Berechnung von Bildern sondern auch für Physik und andere Aufgaben eine immer wichtigere Rolle und sollen dafür immer mehr Last vom Hauptprozessor nehmen. Die neue API erlaube eine präzisere Ansteuerung der Grafikprozessoren auf Hardwarelevel, ähnlich, wie es AMDs 2013 vorgestellte Technologie Mantle zulässt.

Im Rahmen der Game Developers Conference in San Francisco demonstrierte der Konzern zusammen mit Chiphersteller Nvidia den Leistungsgewinn anhand des Grafikbenchmarks 3DMark. So könne unter DirectX 12 die Prozessorlast gegenüber DirectX11 um bis 50 Prozent verringert werden.      

"Konsoleneffizienz"

Nvidia arbeitete hierfür eng mit Microsoft zusammen, um einen passenden Grafikkartentreiber zu entwickeln, der mit allen "Fermi"-Chips ab der Serie 400 und neuer funktionieren soll. Die Unternehmen versprechen damit auch unter Windows eine "Effizienz auf Konsolenniveau", berichtet die Seite Eurogamer. Um dies unter Beweis zu stellen, wurde eine Portierung des Xbox-One-Rennspiels "Forza Motorsport 5" für PC präsentiert.

Bizarrer Weise, kommentiert Eurogamer, wurde die "Forza 5"-Demo allerdings auf einer Grafikkarte der Klasse Geforce Titan Black demonstriert - der schnellsten Single-Chip-Karte am Markt, die alleine rund 1.000 Dollar kostet. Nicht unbedingt die glücklichste Wahl, um die "Konsoleneffizienz" einer Portierung aufzuzeigen.  

Offene Fragen

Inwiefern die Xbox One von DirectX 12 profitiert, bleibt abzuwarten. Eine weitere Prozessorentlastung würde auch Konsolenentwicklern zugute kommen. Unterdessen erklärten neben Nvidia auch die Chiphersteller AMD, Intel und Qualcomm, dass sie die neue API unterstützen werden. Erste entsprechende Spiele sind wohl erst für Ende 2015 zu erwarten.

Ebenfalls nicht klar ist, welche Betriebssysteme mit DirectX 12 unterstützt werden. Die aktuellste Fassung DirectX 11.2 etwa ist nicht mehr für Windows 7 erschienen. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 21.3.2014)