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Wien - Als wechselwarme Tiere leben die meisten Insekten bei höheren Temperaturen erst so richtig auf. Angesichts des heißen, trockenen Sommers haben sich viele Arten daher ungewöhnlich stark vermehrt, auch vermehrter Schädlingsbefall von Kulturpflanzen wird bereits beobachtet. Es gibt aber auch Verlierer, nämlich alle Insekten, deren Jugendstadien in Tümpeln und Pfützen heranwachsen.

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Dass die sechsbeinigen Krabbler in unseren Breiten bei weitem nicht die Artenzahlen und Dichten erreichen wie etwa in tropischen Gegenden, liegt schlicht am Winter der gemäßigten Zonen. Während der kalten Jahreszeit sinkt das Futterangebot drastisch, und bei Temperaturen unter Null kann kaum ein Insekt auch nur einen Schritt tun. Bei vielen Insekten-Arten endet daher für die ausgewachsenen Tiere im Herbst das Leben, für die Arterhaltung sorgen Eier, Larven oder Puppen. Im Frühjahr startet die Sache dann jedes Jahr von Neuem.

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... aber es gibt auch Ausnahmen. So ist der Gletscherfloh - ein Urinsekt aus der Gruppe der Springschwänze - auf tiefe Temperaturen spezialisiert, er lebt, wie der Name schon sagt, sogar auf Eis und Schnee.

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Dank der überdurchschnittlich hohen Temperaturen praktisch seit Mitte April haben sich Heuschrecken heuer vergleichsweise stark vermehrt. Das abendliche Konzert der Männchen ist in vielen Gärten auch in Städten unüberhörbar. In Oberösterreich und Niederösterreich berichteten Biologen und Bauern bereits über das Auftreten ganzer Heuschreckenschwärme. Ähnliche Schäden an Kulturpflanzen durch die Tiere, wie sie derzeit etwa in den USA zu beklagen sind, schließen die Experten für Österreich allerdings aus.

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Bauern klagen mittlerweile dafür über verstärkte Probleme mit Kartoffelkäfern (im Bild Kartoffelkäfer-Eier, die auf der Unterseite eines Blatts abgelagert wurden) - betroffen sind etwa Mühl-, Wald- und Weinviertel und der Bezirk Amstetten.

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Die Witterung begünstigt weiters Forstschädlinge wie die Borkenkäferarten. Wenn etwa Nadelbäume bereits durch die Trockenheit gestresst oder gar geschädigt sind, haben sie den unter der Rinde lebenden Larven und Käfern wenig entgegen zu setzen. Die Schädlinge haben leichtes Spiel und vermehren sich entsprechend. Während die Käfer normalerweise totes Holz bevorzugen, können große Populationen auch ganze Wälder befallen. Besonders betroffen sind Monokulturen.

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Echte Verlierer der bisherigen Witterung sind Insekten mit wasserlebenden Larven, wie etwa die Gelsen - zur Freude von Grill- und Partyfans. Die Tiere bzw. ihre Jugendstadien brauchen wenigstens für ein paar Wochen möglichst fischfreie Tümpel oder Lacken. Auf Grund der anhaltenden Trockenheit fehlen etwa in den Flussauen derlei Tümpel, und in größeren Weihern oder gar Seen wird der überwiegende Teil der Gelsenbrut von Fischen gefressen.

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... wer dennoch bei der Gartenparty massiv von den Plagegeistern belästigt wird, sollte vielleicht einmal nachsehen, ob das Problem nicht hausgemacht ist. Eine achtlos stehen gelassene und mit Wasser gefüllte Gießkanne kann Kinderstube von Hunderten Gelsen werden. (APA)

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