"Der Kleinbürger und die Ratte sähen sich heute zum Verwechseln ähnlich, sagte Bernhard, das sei die Wahrheit." Und weiter: "Der Kleinbürger könne nur aufsteigen, indem er das Höhere auf seine Ebene herabzerre, sagte Bernhard, das sei die Wahrheit." Der in diesen Sätzen indirekt zur Rede kommende Bernhard ist - naturgemäß - Thomas Bernhard. Dieser lebt nämlich in Alexander Schimmelbuschs Roman Die Murau Identität nicht nur im Herzen seiner Leser, sondern ganz real in Spanien weiter. Sein Tod 1989 war nur fingiert. Schimmelbusch ist einer von sechs Autoren, die heute; am zweiten, ebenfalls hochklassigen Tag der Wortspiele ab 19.30 im Porgy & Bess aus ihren neu erschienen Romanen lesen. Neben Schimmelbuch sind dies Martin Lechner (der aus seinem Debütroman Kleine Kassa liest), Philip Röding (mit Die Stille am Ende des Flurs), Roman Graf (liest aus Niedergang), Theodora Bauer (mit ihrem Debütroman Das Fell der Tante Meri) und Thomas Meyer, der aus seinem Buch mit dem vielversprechenden Titel Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse vortragen wird. Um 22 Uhr wird der Publikumspreis der Literaturplattform zehnseiten.de vergeben. Anschließend spielt das John B. Williams Quintet. Der Eintritt für den Abend beläuft sich auf faire 7 Euro. (steg, DER STANDARD, 21.3.2014)