Neuer Mars-Kanal entdeckt

Astronomen haben auf dem Mars eine Struktur entdeckt, die zweieinhalb Jahre zuvor an dieser Stelle noch nicht existierte. Der gewundene Kanal tauchte auf einem Bild auf, das die NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" mit seiner HiRISE-Kamera im Mai 2013 geschossen hatte. Die Vergleichsaufnahme links stammt vom November 2010. Was genau die Flusslauf-ähnlichen Windungen in die Marslandschaft gegraben hatte, bleibt mysteriös; Wasser dürfte es vermutlich nicht gewesen sein, meinen die NASA-Forscher.

Der Kanal scheint sich von einer bereits davor existierenden Rinne in einem Krater in der Terra-Sirenum-Region abgezweigt zu haben. Möglicherweise entstand er durch eine Lawine aus Kohlendioxid-Eis, glauben die Forscher. Das Material könnte sich oberhalb des Abhanges allmählich angesammelt haben, bis es schließlich zu rutschen begann. Dabei hat es größere Gesteinsmassen mit sich gerissen und so die Rinne geformt. Ähnliche Vorgänge wurden bereits während der Wintersaison an anderen Stellen des Mars beobachtet. Nachdem jedoch unklar ist, in welcher Jahreszeit der neue Kanal entstand, bleibt wohl auch seine Ursache vorerst ein Rätsel.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

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Roboter-Messe in Lyon

Im französischen Lyon ist dieser Tage die bereits vierte Roboter-Messe "Innorobo" zu Ende gegangen; zahllose internationale Unternehmen stellten dort ihre aktuellsten Entwicklungen vor. Eines der Highlights war "Romeo" (im Bild) von der französischen Firma Aldebaran Robotics. Der 140 Zentimeter große elektronische Helfer könnte in Zukunft pflegebedürftige Menschen zur Hand gehen, ihnen Türen öffnen oder das Essen ans Bett bringen.

Foto: AP Photo/Laurent Cipriani

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Schon vor 126 Millionen Jahren gaben sich Insekten als Blätter aus

Paläontologen haben den bis dato ältesten Beleg für Insekten entdeckt, deren Erscheinung zur Tarnung das Aussehen von Pflanzen vortäuscht. Cretophasmomima melanogramma (links) aus der sogenannten Jehol-Gesteinsschicht im Nordosten Chinas dürfte rund 126 Millionen Jahre alt sein und zählte zu den Gespenstschrecken, einer Gruppe also, die auch heute noch für ihr variantenreiches Pflanzenmimikri bekannt ist. Eine Untersuchung des rund fünf Zentimeter langen Tieres zeigte, dass die Flügel in aufgefächertem Zustand den Blättern eines Ginkobaumes äußerst ähnlich sehen.

Foto: REUTERS/O. Béthoux (L), F. Jacques (R)/National Museum of Natural History in Paris

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Kosmologische Sensation: Erste direkte Beobachtung der kosmischen Inflation

Es dürfte sich wohl um eine der größten wissenschaftlichen Entdeckungen dieses Jahres handeln: US-Forscher haben erstmals einen direkten Beleg für die inflationäre Phase des Universums unmittelbar nach dem Urknall gefunden. Mit dem Teleskop "Bicep2" am Südpol (im Bild) spürten die Forscher von der Harvard-Universität im US-Staat Massachusetts die Signatur sogenannter Gravitationswellen in der komischen Hintergrundstrahlung auf. Die Entdeckung belegt einen bereits vor mehr als 30 Jahren postulierten entscheidenden Entwicklungsschritt des Universums während der ersten Sekundenbruchteile seiner Existenz. In dieser Phase hat sich der Kosmos innerhalb einer unvorstellbar kurzen Zeit um das Zehn-Billionen-Billionenfache aufgebläht.

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Foto: REUTERS/Keith Vanderlinde/National Science Foundation

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Menschen vernichteten Moas

Ganz so wie auf diesem Gemälde von Heinrich Harder aus den 1920er-Jahren dürfte es nicht abgelaufen sein, als die Maori den Moas den Garaus machten, denn die neuseeländischen Ureinwohner jagten nicht mit Pfeil und Bogen. Im Kern gibt die Darstellung allerdings das Schicksal der riesigen Vögel gegen Ende des 13. Jahrhunderts wieder: Einer aktuellen Studie zufolge fiel das Aussterben der Vogelgruppe ziemlich genau mit dem Eintreffen der Menschen auf den Inseln südöstlich von Australien zusammen. Und die Menschen haben offenbar nicht lange gefackelt: Genetische Analysen von Überresten von 300 Exemplaren aus vier Arten zeigten, dass einzelne Arten innerhalb weniger Jahren ausgerottet waren. Der Gesamtbestand aller Moas war vermutlich in ein bis zwei Jahrhunderten restlos vernichtet worden.

Foto: Archiv

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Saturns Ringsystem im Sonnenschein

Das Ziel, nämlich die Saturnringe besonders schön in ihrer Gesamtheit in Szene zu setzen, hat die NASA-Sonde "Cassini" hier zweifellos erreicht. Die am 16. März veröffentlichte Aufnahme besteht aus 36 Einzelbildern, die mit der Weitwinkelkamera der Sonde aus einer Entfernung von 1,23 Millionen Kilometern geschossen wurden. Die Belichtungszeiten der Fotos wurden so gewählt, dass sich die Ringe so detailreich wie möglich abzeichnen. In der Folge erscheint die von der Sonne beschienene Planetenhälfte überbelichtet.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL/Space Science Institute

Ameisen pflanzen den Regenwald von morgen

Tropische Bergregenwälder sind stark bedroht und oft auf kleine Inseln in ansonsten entwaldeten Landschaften zurückgedrängt. Für die Renaturierung dieser degradierten Flächen spielt die Ausbreitung der Waldbäume eine entscheidende Rolle. Die meisten Baumarten werden dort von Vögeln und Säugetieren, aber auch durch unscheinbarere Akteure. Ein deutsches Forscherteam konnte nun am bolivianischen Ostabhang der Anden die Bedeutung der bislang wenig beachteten Ökosystemfunktion von Ameisen für die Wiederausbreitung von Bergregenwäldern belegen: Die kleinen Krabbler können die Renaturierung in Gang setzen, in dem sie Samen an für die Baumetablierung geeignete Orte verschleppen.

Foto: S. Gallegos

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"Exxon Valdez"-Katastrophe bis heute spürbar

Die Havarie war bis zur Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko vor vier Jahren die schlimmste Ölpest der US-Geschichte: Am 24. März 1989 rammte der Öltanker "Exxon Valdez" ein Riff im Prinz-William-Sund vor Alaska und verlor in der Folge knapp 37.000 Tonnen Rohöl. Geschätzte 250.000 Seevögel und tausende weitere Tiere wie Wale und Seeotter verendeten in der Ölpest. Noch immer laboriert die Natur an den Folgen der Katastrophe, bis heute finden sich Ölreste im Meer. Immerhin zeichnet sich jetzt, 25 Jahre später, eine Rückkehr der Seeotter ab. Weniger gut ist es um die Heringe bestellt. Die damals zusammengebrochenen Bestände haben sich bis heute nicht erholt. Woran das liegt, bleibt für Meeresbiologen allerdings rätselhaft.

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Foto: AP Photo/Anchorage Daily News, Marc Lester

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Mond-Nordpol, detailreich wie nie

Die NASA hat am 18. März die bis dato größte hochauflösende Mosaik-Aufnahme des Mond-Nordpols vorgestellt. Die insgesamt 10.581 Einzelbilder des Riesenfotos stammen von zwei Tele-Kameras der Mond-Sonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO); ein Pixel auf der Aufnahme entspricht einem Abstand von rund zwei Metern. Die abgebildete Fläche ist etwa so groß wie ein Viertel der Landesfläche der USA. Eine zoombare Version des Bildes gibt es hier.

Foto: APA/EPA/NASA/GSFC/Arizona State University

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Vulkane abseits ihrer Magmaquellen

An kontinentalen Grabenbrüchen, sogenannten Riftzonen, tritt häufig Vulkanismus auf, allerdings nicht unbedingt in unmittelbarer Umgebung der Brüche: Während die Magmaquellen in der Tiefe unterhalb des Zentrums des Grabens liegen, treten die Aufstiegskanäle oft viele Kilometer ausserhalb der Grabenschultern an die Oberfläche und bilden dort Vulkane. Die Ursache dafür war bisher unbekannt. Ein internationales Forscher-Team hat nun aber eine Erklärung für dieses Phänomen entdeckt: Die Forscher konnten zeigen, dass sich das Spannungsmuster in der Erdkruste ändert, wenn die Erdkruste innerhalb eines Grabens ausdünnt und damit gewichtsbedingt entlastet wird. Dadurch wird das aus der Tiefe aufsteigende Magma in Gänge gesteuert, die schräg von den Magmaquellen in der Riftzone nach oben abzweigen und erst kilometerweit von der Achse des Grabenbruchs entfernt zutage treten. Das Bild zeigt einen neu entstandenen Bruch im Dabbahu-Segment des Afar-Rifts in Äthiopien.

Foto: Derek Keir, National Oceanography Centre Southampton, University of Southampton

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24 Jahre "Hubble"-Weltraumteleskop

Zum Jahrestag der "Hubble"-Inbetriebnahme hat es sich eingebürgert, eine besonders schöne Aufnahme des Weltraumteleskops der Öffentlichkeit zu präsentieren. Zum diesjährigen 24. Jubiläum fiel die Wahl auf diese produktive Sternenfabrik: Das Infrarot-Bild zeigt einen Detailausschnitt von NGC 2174, einem Emissionsnebel im Sternbild Orion in etwa 6.400 Lichtjahren Entfernung. Das "Hubble"-Team erinnert die Struktur an "Die große Welle vor Kanagawa" des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Foto: REUTERS/NASA

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Richard Nixon, beinahe FBI-Agent

Der Republikaner Richard Nixon war zwischen 1969 und 1974 der 37. Präsident der Vereinigten Staaten und der bisher einzige US-Präsident, der von seinem Amt zurücktreten musste. Es hätte alles auch ganz anders kommen können: Nixon hatte sich 1937 beim FBI beworben (im Bild das ausgefüllte Bewerbungsformular). Nachdem er nie eine Antwort erhielt, wandte er sich zunächst der Juristerei und dann der Politik zu. Wohin das führte, ist allgemein bekannt. Jahre später erfuhr Nixon vom damaligen FBI-Direktor J. Edgar Hoover, dass seine Bewerbung akzeptiert worden war, allein empfindliche Sparmaßnahmen hätten für einen vorübergehenden Aufnahmestopp gesorgt. Das Dokument ist derzeit neben zahlreichen weiteren in der Ausstellung "Making their Marks" des Nationalarchivs der USA zu sehen.

Foto: AP Photo/National Archives

Wind und Wellen auf dem Titan

Der Saturnmond Titan mag wegen seiner niedrigen Temperaturen unwirtlich erscheinen, dennoch zählt er aufgrund einiger Merkmale zu den erdähnlichsten Himmelskörpern im Sonnensystem: So besteht seine Atmosphäre zum überwiegenden Teil aus Stickstoff und es dürften größere Flüssigkeitsansammlungen an den Polen des Mondes existieren. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Wasser, sondern um Seen aus flüssigem Methan. Eine nun veröffentlichte Aufnahme der Saturn-Sonde "Cassini" könnte ein - wenn auch unsicherer - Beleg dafür sein, dass auf diesen Seen auch Wellen tanzen. Nach Ansicht des US-Astronomen Jason Barnes von der University of Idaho stammt der vom Infrarotinstrument der "Cassini"-Sonde erfasste Schimmer in der Bildmitte von Sonnenstrahlen, die von Wellen auf einem großen See reflektierte werden. Berechnungen ergaben, dass die Wellen kaum höher als zwei Zentimeter gewesen sein dürften und vermutlich von Winden hervorgerufen wurden, die mit einem dreiviertel Meter pro Sekunde über die Titanoberfläche bliesen.

Foto: Barnes et al. / NASA / JPL / Univ. of Ariz

Ein Ende in Schönheit

Jener Raumtransporter, der im August 2013 Ausrüstung, Verbrauchsmaterial und nicht zuletzt den kleinen japanischen Roboter "Kirobo" zur Internationalen Raumstation ISS brachte, ist in einem einem wunderschönen Feuerball in der Erdatmosphäre verglüht. Geschehen ist dies bereits am 7. September vergangenen Jahres, doch nun wurde eine neue, spektakuläre Aufnahmen vom feurigen Ende der japanischen HTV-4-Kapsel mit dem Namen "Kounotori-4" (auf Deutsch "Weißer Storch") veröffentlicht: Ein bereits älteres Video zeigt (ab Minute 3:00), wie der Transporter mit rund acht Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eintritt und dabei wie eine Sternschnuppe verglüht. Auf dem neuen Bild ist zu sehen, dass das Licht des Feuerballs die darunter liegende Wolkendecke hell aufscheinen ließ.  Das nächste japanische Transportmodul HTV-5 soll im Juli starten, davor soll am 30. März die "Dragon"-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX Material zur ISS bringen.

Foto: JAXA/NASA

Die Weihrauchkiefer , ein Baum mit gigantischem Erbgut

Die Weihrauchkiefer (Pinus taeda) hat das größte bekannte Erbgut. US-Genetiker um David Neale von der University of California sequenzierten mit einer neuen Analyse-Methode die DNA des Nadelbaums und fanden siebenmal mehr genetische Bausteine als das menschliche Genom enthält. Das Erbgut der wirtschaftlich bedeutendsten Baumart in den USA - ein Großteil aller Papierprodukte werde aus ihr hergestellt - besteht aus etwa 22 Milliarden Basenpaaren, wie die Forscher in den beiden Journalen "Genetics" und "Genome Biology" schreiben. Das bedeutet jedoch nicht, dass die DNA auch entsprechend viel Informationen enthält: Etwa 82 Prozent davon besteht aus sich wiederholenden Sequenzen.

Foto: Ron Billings/Texas A&M Forest Service

1.800 Jahre alter Brief: Ein ägyptischer Soldaten sorgt sich um seine Famile

Wissenschafter von der Brigham Young University im US-Bundesstaat Utah haben den rund 1.800 Jahre alten Brief eines ägyptischen Soldaten in römischen Diensten zum Großteil entziffert und übersetzt. Die Zeilen lesen sich überraschend vertraut und könnten in ähnlicher Form auch heute von einem Militärangehörigen in der Fremde an seine Daheimgebliebenen gerichtet sein. Der private Brief in griechischer Sprache stammt von einem gewissen Aurelius Polion und wurde bereits 1899 im ägyptischen Tebtunis entdeckt. Doch erst jetzt wurde er in einem Archiv wiederentdeckt und übersetzt. Polion dürfte als Legionär in Aquincum (an der Stelle des heutigen Budapest) in der römischen Provinz Pannonia Inferior stationiert gewesen sein. In dem Schreiben, das an seinen Bruder, seine Schwester und seine Mutter gerichtet war, berichtet er von seinen Sorgen um seine Familie, weil diese seine bisherigen sechs Briefe nicht beantwortet hat. Eine Übersetzung des Schreibens gibt es hier.

Foto: University of California, Berkley's Bancroft Library

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Zoowelt

Bis vor kurzem fristete er ein trostloses Dasein auf dem Dach einer Luxusvilla in Kabul - nun ist der junge Löwe Marjan die neue Attraktion im Zoo der afghanischen Hauptstadt. Ein reicher afghanischer Geschäftsmann hatte vor etwa einem Jahr für 20.000 Dollar (rund 14.400 Euro) das Löwenjunge gekauft. Auf der Dachterrasse seines Palastes in Kabul ließ er die Raubkatze leben, doch die monatlichen Kosten von tausend Dollar für Fleisch, das Gehalt eines Wachmannes und die Tierarztrechnungen waren dem Besitzer offenbar zu hoch. Er vernachlässigte das Löwenjunge - bis Vertreter der Tierschutzbehörde im Oktober die Raubkatze in ihre Obhut nahmen. Diese Woche präsentierte der Zoo den wieder aufgepäppelten Löwen als seine neue Attraktion. (red, derStandard.at, 23.03.2014)

Foto: REUTERS/Omar Sobhani