Frankfurt - Die millionenschwere Einigung im Rechtsstreit um den mittlerweile verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch drückt den Gewinn der Deutschen Bank für das vergangene Jahr. Wegen des Vergleichs und mehrerer Wertberichtigungen liege der Nettogewinn 2013 bei 681 Mio. Euro, 401 Mio. Euro niedriger als im Jänner mitgeteilt, gab das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt am Main bekannt.

Außerdem reduzierten sich die Rücklagen der Bank für Rechtsstreitigkeiten auf 1,8 Mrd. Euro. Im Februar hatte die Deutsche Bank nach zwölf Jahren Rechtsstreit einen Vergleich mit den Kirch-Erben geschlossen. Sie zahlt demnach 775 Mio. Euro plus Zinsen und pauschaler Kostenerstattung. Hintergrund der juristischen Auseinandersetzung war eine Interviewäußerung des damaligen Deutsche-Bank-Vorstandschefs Rolf Breuer im Februar 2002. Breuer zweifelte die Kreditwürdigkeit Kirchs an, kurz darauf gaben die Geldinstitute diesem kein Geld mehr und Kirch verlor seinen Konzern.

Verdopplung der Obergrenze

Den Angaben der Deutschen Bank vom Donnerstag zufolge lag 2013 die variable Vergütung für die fast 100.000 Mitarbeiter mit insgesamt 3,2 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" will das Unternehmen die Obergrenze für Boni nun verdoppeln. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt sei in das Programm der Hauptversammlung am 22. Mai aufgenommen worden, berichtete das Blatt am Donnerstag unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Bank habe sich dazu nicht äußern wollen.

Hintergrund des Plans ist dem Bericht zufolge die EU-Vorschrift, dass Banker-Boni maximal so hoch sein dürfen wie das fixe Gehalt. Höhere Boni sind nur möglich, wenn die Hauptversammlung dies beschließt. (APA, 20.3.2014)