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Phil Jackson wurde mit den Knicks 1970 und 1973 Meister. Das mörderische Buch "When the Garden was Eden" befasst sich mit der Phil Jackson-Walt Frazier-Willis Reed-Ära in den legendären New Yorker 1970ern.

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Den Aufstieg von Michael Jordan zum besten Basketballer aller Zeiten orchestrierte Jackson bereits mit dem ersten Meistertitel der Chicago Bulls 1991.

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New York/Köln -  Die New York Knicks greifen mal wieder tief in die Tasche. Stolze zwölf Millionen Dollar gibt der berühmte Basketballklub aus Manhattan angeblich künftig im Jahr aus, um sich einen Heilsbringer zu leisten. Phil Jackson, erfolgreichster Trainer der NBA-Geschichte, soll den schlafenden Riesen erwecken. Bei seiner schwierigen Mission nimmt der 68-Jährige aber nicht auf der Bank Platz - Jackson wird Team-Präsident. Am Dienstag stellte der Klub den Hoffnungsträger auf einer Pressekonferenz offiziell als neuen Boss vor.

Das Gehaltsgefüge sprengt Jackson im "Big Apple" nicht. Die Knicks sind bekannt dafür, viel zu zahlen, auch wenn die Politik alles andere als erfolgreich ist. New York wird in dieser Saison mit ziemlicher Sicherheit mal wieder die Play-offs verpassen. Die Ansprüche rund um den Madison Square Garden sind natürlich ganz andere, unter Mithilfe von Jackson soll das NBA-Gründungsmitglied wieder in der Spitze mitmischen.

"Phil kann ihnen helfen, er hat so eine Begabung", sagt Michael Jordan. Die NBA-Legende kennt ihn gut, unter Jackson holte der Superstar in den 90ern sechs Meisterschaften mit den Chicago Bulls. Für Jordan spielt es keine Rolle, dass Jackson nach der Profikarriere bislang nur als Trainer gearbeitet hat: "Nur weil er noch nie ein Funktionär war, heißt das nicht, dass er es nicht kann. Er wollte das schon seit längerer Zeit machen, und er kann es."

Verfluchte Stadt

So optimistisch wie Jordan ist bei der viel diskutierten Personalie längst nicht jeder. "Ist es sein Schicksal zu scheitern?" lautete die Kernfrage einer Experten-Diskussion beim TV-Sender ESPN. "Ist Phil Jackson der nächste Pat Riley oder der nächste Isiah Thomas?" heißt es bei USA Today. Riley (68) zieht nach einer erfolgreichen Trainerkarriere heute die Fäden bei Miami Heat, Meister der vergangenen beiden Jahre. Thomas (52), als Spieler ein Hall-of-Famer, versagte dagegen hinter dem Schreibtisch auf ganzer Linie. Vor allem in New York City.

Jackson, als Profi an den einzigen beiden Meisterschaften der Knicks (1970, 1973) beteiligt, ist da deutlich mehr zuzutrauen. Der gebildete "Zen Master", der Kraft aus Meditation zieht und bereits acht Bücher geschrieben hat, kennt die Liga bestens. Nach seiner erfolgreichen Zeit in Chicago holte er noch fünf Titel mit den Los Angeles Lakers, ehe er sich 2011 zurückzog. Als L.A. Ende 2012 einen neuen Headcoach suchte, erhielt Jackson eine Absage und war schwer enttäuscht. Nun zieht es den Lebensgefährten von Jeanie Buss, bei den Lakers Anteilseignerin und Tochter des Anfang 2013 verstorbenen langjährigen Klubbesitzers Jerry Buss, nach Osten.

Auf Jackson wartet eine große Herausforderung. Unter anderem muss der neue starke Mann entscheiden, ob er Allstar Carmelo Anthony einen neuen, hochdotierten Vertrag anbieten oder das Geld lieber in Talente stecken will. Anthony (29) spielt eine überragende Saison (Punkteschnitt: 28,0), die Knicks stecken dennoch tief in der Krise. (sid, 18.3.2014)