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Foto: REUTERS/Peter Andrews
Dutse - Ein islamisches Berufungsgericht in Nigeria hat das Steinigungsurteil gegen einen 54-Jährigen wegen der Vergewaltigung eines neun Jahre alten Mädchens aufgehoben. Die Richter verwarfen in der nördlichen Stadt Dutse die Todesstrafe, weil der Angeklagte nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen sei. Sarimu Mohamed wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Seine Verteidiger hatten argumentiert, das Geständnis sei aufgrund der geistigen Störung nicht gültig. Bei einer Vollstreckung des Urteils hätte Mohamed als erster Nigerianer seit der umstrittenen Wiedereinführung des islamischen Rechts gesteinigt werden können. In den vergangenen drei Jahren führten zwölf nigerianische Bundesstaaten das islamische Recht wieder ein. Mehrere Steinigungsurteile lösten seitdem international Empörung aus. Die Bundesregierung in Abuja lehnt die Scharia strikt ab. (APA)