Islamisches Berufungsgericht in Nigeria hebt Steinigungsurteil auf
Für Vergewaltigung von Neunjähriger - Angeklagter geistig gestört
Redaktion
,
Dutse - Ein islamisches Berufungsgericht in Nigeria hat
das Steinigungsurteil gegen einen 54-Jährigen wegen der
Vergewaltigung eines neun Jahre alten Mädchens aufgehoben. Die
Richter verwarfen in der nördlichen Stadt Dutse die Todesstrafe, weil
der Angeklagte nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen
sei. Sarimu Mohamed wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Seine
Verteidiger hatten argumentiert, das Geständnis sei aufgrund der
geistigen Störung nicht gültig. Bei einer Vollstreckung des Urteils
hätte Mohamed als erster Nigerianer seit der umstrittenen
Wiedereinführung des islamischen Rechts gesteinigt werden können.
In den vergangenen drei Jahren führten zwölf nigerianische
Bundesstaaten das islamische Recht wieder ein. Mehrere
Steinigungsurteile lösten seitdem international Empörung aus. Die
Bundesregierung in Abuja lehnt die Scharia strikt ab. (APA)
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