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Sandra ...

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... und ihre Eltern

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Wer im "Sat.1-Beziehungstest" die Charakterisierung "dominant" ausfasst, braucht sich keine Sorgen zu machen: Man ist keineswegs schwer vermittelbar: "Die Welt ist voll von Orientierungslosen! Sie tun fast alles, um ein wenig Halt zu finden. In ihrem Inneren sind sie dankbar dafür, wie du mit ihnen umgehst."

In puncto Dominanz dürfte Beziehungstyp Sandra schlecht abschneiden. In der neuen Dokusoap "Family Date" suchen ihre Eltern in hingebungsvoller Ernsthaftigkeit vor der Kamera einen "Schwiegersohn". Sie dürfen aus drei Anwärtern wählen, die müssen Aufgaben lösen.

Darunter sind leichtere, wie aus Sandras Bauchnabel Erdbeeren zuzeln. Lustige wie dreimal beim Abendessen rülpsen. Aber auch schwerere, wie der Mama mit der Serviette den Mund abwischen. Das Ganze ist so dummdreist und langweilig, wie es klingt.

Bemerkenswert daran ist höchstens das Signal: Früher mussten Eltern mindestens drei Schritte hinter den heranwachsenden Töchtern Abstand halten. Pubertät, Rebellion, Abgrenzung. Eltern wiederum war es peinlich, ihre Kinder aufzuklären.

Und heute sollen sie alle an einem Tisch sitzen und denjenigen auswählen, der das erste Mal am Töchterchen herumfummeln darf? Die Nachricht, dass einer der drei potenziellen "Schwiegersöhne" dem flotten Dreier nicht abgeneigt ist, entlockt der Mutter ein lustloses Lächeln. Erst wenn ihre Kochkunst beleidigt wird und wenn dem Papa die Tomaten vom Teller stibitzt werden, hört sich der Spaß auf. Was für Zeiten! (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 19.8.2003)