Telefonieren im deutschen Ortsnetz könnte für Kunden Alternativer Anbieter bald günstiger werden. Wie die Berliner Zeitung in ihrer Montag-Ausgabe berichtet, überlegt die deutsche Bundesregierung, den "Infrastrukturaufschlag" von 0,4 Cent pro Minute für Telefonate im Ortsnetz zu streichen. Eingeführt wurde der Obolus, damit sich die Alternativen an den Infrastrukturkosten des Ex-Telefoniemonopolisten Deutsche Telekom beteiligen.

Kein Problem

"Wir hätten kein Problem damit, wenn der entsprechende Satz aus dem Gesetz wieder herausfliegt", zitierte die Zeitung aus politischen Kreisen. Schließlich habe die Deutsche Telekom erst kürzlich die Grundgebühr deutlich erhöht. Die Streichung des Aufschlages soll im Zuge der anstehenden Novelle des Telekommunikationsgesetzes fallen.

In Österreich, wo es einen derartigen Aufschlag nicht gibt, kritisiert der heimische Ex-Monopolist Telekom Austria schon lange Alternative Anbieter, die nicht selbst in eine eigenen Infrastruktur investieren. Die Alternativen wiederum argumentieren, dass sich ja auch nicht "jeder Lkw-Frächter eine eigene Autobahn bauen muss" (Tele2-Chef Norbert Wieser) und verweisen auf EU-Vorgaben, wonach die bestehenden Netze auch von allen Anbietern bestmöglich genutzt werden sollen. (APA)