Kairo - Unbekannte haben an einem Kontrollposten der ägyptischen Militärpolizei in Kairo am Samstag sechs Soldaten erschossen. Die regierungsnahe Nachrichtenwebsite "Al-Ahram" meldete unter Berufung auf einen Militärsprecher, die Angreifer hätten am Tatort im Stadtteil Shubra al-Khaima anschließend zwei Sprengsätze versteckt. Diese seien vom Zivilschutz aber rechtzeitig entdeckt und entschärft worden.

Zu den Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die Militärführung beschuldigte die Muslimbruderschaft, jedoch ohne Beweise für diesen Verdacht vorzulegen.

Die Zahl der Angriffe auf Armee und Polizei hat seit der Entmachtung des Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 stark zugenommen. Mursi, der vom Militär gestürzt wurde, stammt aus der Muslimbruderschaft. Er und Hunderte Führungskader der Islamistenbewegung sitzen inzwischen im Gefängnis.

Die Muslimbrüder hat sich von den jüngsten Angriffen auf Angehörige der Sicherheitskräfte distanziert. Die islamistische Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis, die ihre Stützpunkte im Norden der Sinai-Halbinsel hat, hatte sich zu mehreren Anschlägen in den vergangenen Monaten bekannt. Darunter war ein fehlgeschlagenes Attentat auf Innenminister Mohammed Ibrahim. (APA, 15.3.2014)