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Israelische Soldatinnen vor einer "Iron Dome"-Abschussanlage in Ashkelon.

Foto: REUTERS/Amir Cohen

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Ganze drei der 60 bis 70 Raketen, die radikale Palästinenser am Mittwoch auf Südisrael abfeuerten, mussten von dem Abwehrsystem "Iron Dome" unschädlich gemacht werden. Der Rest stürzte entweder noch im Gazastreifen ab oder fiel auf offenes Gelände. Nur acht Raketen trafen bewohntes Gebiet. Da wegen des kalten Wetters viele Israelis ihre Häuser nicht verließen, kam kein Mensch zu Schaden.

Als auf Vermittlung Ägyptens der "Islamische Jihad" den Beschuss einstellte, feuerte das palästinensische "Volkswiderstandskomitee" acht weitere Geschoße ab. Auch diese richteten keinen Schaden an, eines wurde abgefangen.

50.000 Dollar pro Schuss

Das im Jahr 2011 in Betrieb genommene israelische System zur Abwehr von Raketen und Artilleriegeschoßen, die aus einer Distanz zwischen vier und 70 Kilometern abgeschossen werden, analysiert die Flugbahn der Projektile und soll nur aktiv werden, wenn Menschenleben in Gefahr sind. Eine entsprechende "Tamir"-Abfangrakete kostet mehr als 50.000 Dollar.

Um den Ausbau des "Iron Dome"-Systems zu beschleunigen, soll Israel nun zusätzlich zur allgemeinen US-Militärhilfe 429 Millionen Dollar Unterstützung erhalten. Außerdem sollen Komponenten des Abwehrsystems in den USA gefertigt werden.

Export geplant

Die Amerikaner hatten die Unterstützung ursprünglich an die Bedingung geknüpft, gegen den Verkauf des Systems an Drittstaaten ein Veto einlegen zu können. Israel erklärte sich aber lediglich bereit, die US-Regierung über geplante Exporte zu informieren.

Derzeit sind sechs Batterien in Betrieb, eine wird gerade installiert, bis Jahresende soll eine achte dazukommen, falls es Israels Armee gelingt, bis dahin die erforderlichen Bedienungsmannschaften auszubilden.

Um ganz Israel vor Beschuss zu schützen, wären laut Militärangaben zehn "Iron Dome"-Batterien erforderlich, die aus je einem Radargerät, einer Kommandozentrale und bis zu drei mobilen Raketenabschussrampen bestehen. Zum Schutz vor Angriffen aus größerer Entfernung sollen zusätzlich zwei Batterien des neuen "David's Sling/Magic Wand"-Systems installiert werden, das die israelische Firma Rafael gemeinsam mit dem Rüstungs- und Elektronikkonzern Raytheon entwickelt. Indien hat bereits Interesse am Ankauf des Systems angemeldet. (bed, derStandard.at, 14.3.2014)