Den VW Golf gibt's vom Vollblutsportler R mit 300 PS bis zum Spardiesel. Ab Juli kommt mit dem e-Golf auch noch ein Elektromobil dazu

Das Bild beeindruckt. Auf ein und demselben Band entstehen ein Golf mit Verbrennungsmotor, einer mit E-Motor und Batterie und einer mit der Kombination beider Welten: Plug-in Hybrid. Erdgas gibt's auch noch.

Foto: volkswagen

Dreierlei lernt der staunende Laie daraus: Der Golf war 1.) von vornherein ausgelegt auf viel mehr Einsatzszenarien als bisher, 2.) hat das Modularkonzept auch die Fertigung erfasst, VW kann den e-Golf folglich konkurrenzlos günstig bauen, und was die 3.) tatsächlich antriebstechnisch gerade reinpacken in die Karosse, ist im Prinzip egal, da hat der Kunde das letzte Wort.

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Allein schon, dass die Wolfsburger ihr wichtigstes Modell nun auch als Elektromobil anbieten, bringt Bewegung in die Szene. Wir lenkten den e-Golf, der derzeit im Rahmen der e-Mobilitätswochen in Berlin für gutes Klima sorgt, kreuz und quer durch Deutschlands Hauptstadt, Stadtautobahn dazu.

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Erster Eindruck: ein Golf eben. Und das ist als Kompliment gemeint. Ab Juli reicht der Golfstrom dann bis nach Österreich.

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Die haben ein Elektromobil hingeschlenzt, das im Alltag (außer bei der Reichweite) keinerlei Abstriche verlangt gegenüber einem normalen Golf. Fasst dessen Kofferraum zum Beispiel 380 bis 1270 Liter, so ist er im e-Golf mit 343 bis 1233 l nur marginal bescheidener.

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An Sprintkraft lässt der Wagen keine Wünsche offen, dafür sorgt die permanenterregte Synchronmaschine mit 115 PS und 270 Nm Drehmoment. Das macht richtig Spaß, und beim Entschleunigen speisen wir einen Teil der aus der (zwischen den Achsen verbauten) Lithium-Ionen-Batterie herausgezuzelten Energie gleich wieder in selbige ein, der E-Motor wird hier ja bekanntlich zum Generator.

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Das lässt sich übrigens in vier Stufen unterschiedlichen Widerstands bewerkstelligen, anzuwählen per Antippen des Schalthebels nach links oder rechts, wobei Stufe 1 fast widerstandsfreies Segeln bedeutet, in Stufe 4 hingegen vehement verzögert wird.

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Zwischen 130 und 190 km Reichweite verspricht der Hersteller für den e-Golf. Die 190 lassen sich am ehesten im Eco+-Modus erreichen. Da wird die Leistung auf 75 reduziert, Heizung/Klima ebenfalls, was tiefwinters und hochsommers eine gewisse Leidensfähigkeit voraussetzt.

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Und die 130 werden, prognostizieren wir nach Abgleich der gefahrenen Teststrecke mit der Restreichweite, wohl auch im Normal-Modus "ehrliche" sein. Und nicht nach 70 km Fahrt enden wie bei manchen Konkurrenten.

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Ein Entwicklungsziel hieß laut VW "bezahlbare Elektromobilität". Kommt jetzt drauf an, was man darunter versteht. Der Nissan Leaf etwa kommt deutlich billiger. Den Einstiegspreis des (kleineren) BMW i3 hingegen unterbietet der e-Golf - um sportliche 110 €.  (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 14.3.2013)

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Volkswagen

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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