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Die Angehörigen der verschwundenen Passagiere geben die Hoffnung noch nicht auf.

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Blick aus einer Maschine der vietnamesischen Luftwaffe auf einem Aufklärungsflug.

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Laut Azharuddin Abdul Rahman (links) sollen die Verdächtigen dem italienischen Fußballprofi Mario Balotelli "grob" ähnlich sehen.

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Kuala Lumpur/Hanoi - Die Suche nach dem seit drei Tagen verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Wie die Sprecherin der malaysischen Küstenpolizei, Faridah Shuib, am Montag mitteilte, stammen im Südchinesischen Meer entdeckte Ölspuren nicht von einem Flugzeug. Analysen hätten ergeben, dass es sich um Treibstoff von Schiffen handle.

Der Ölteppich befand sich rund 185 Kilometer nördlich des malaysischen Ostküstenstaats Kelantan - unweit der Stelle, wo die Boeing 777 in der Nacht auf Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war. Inzwischen veröffentlichte die Luftverkehrszentrale in Hong Kong eine Meldung, wonach im Bereich der Paracel-Inseln im Südchinesischen Meer Trümmer im offenen Ozean gesichtet worden waren.

Behörden rätseln weiterhin

Wie es zu dem mysteriösen Verschwinden der Maschine mit 239 Menschen an Bord gekommen ist, stellt die Behörden weiterhin vor ein Rätsel. Es wurde kein Notsignal des Flugs MH370 und auch kein schlechtes Wetter gemeldet. Technische Mängel an der Maschine waren auch nicht bekannt. Trotz massiver Suche, an der bis zu 40 Schiffe und 34 Flugzeuge aus neun Staaten beteiligt waren, blieb das Wrack der Maschine zunächst unauffindbar. China brachte außerdem Satelliten im Weltall in Stellung, um mögliche Absturzstellen zu identifizieren.

Das Suchgebiet umfasst ein Zehntausende Quadratkilometer großes Areal zwischen den Küsten von Malaysia und Vietnam und ist deshalb so groß, weil die Ermittler auch der Theorie nachgingen, dass das Flugzeug vor dem Verschwinden plötzlich umkehrte. Das legte die Auswertung militärischer Radaraufnahmen nahe.

Bei einer Pressekonferenz am späten Montagabend (Ortszeit) gab Azharuddin Abdul Rahman, der Leiter der malaysischen Zivilluftfahrtbehörde, die Ausweitung des Suchgebiets bekannt. Die Nachrichtenwebsite "501 Awani" twitterte die Karte der beiden neuen Areale, die Rahman bei der Pressekonferenz zeigte.

Mann mit gestohlenem Pass identifiziert

Nachdem herausgekommen war, dass mindestens zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen aus Italien und Österreich an Bord gelangt waren, leiteten die Behörden Terrorermittlungen ein. Sie schließen nicht aus, dass die Insassen der Maschine Opfer eines Anschlags oder einer fehlgeschlagenen Entführung wurden.

Nach Angaben von Polizeichef Khalid Abu Bakar wurde einer der beiden mit gestohlenen Ausweisen Reisenden anhand der Überwachungsvideos am Flughafen von Kuala Lumpur inzwischen identifiziert. Ein ausländischer Geheimdienst habe bei der Identifizierung geholfen, so die Behörden. Die Pässe waren ihren Besitzern, einem Italiener und einem Salzburger, 2012 und 2013 in Thailand gestohlen worden.

Der identifizierte Mann sei nicht Malaysier, laut Innenminister Zahid Hamidi hätten aber beide Verdächtige "asiatische Gesichtszüge", zitierte ihn die staatliche Agentur Bernama. In Widerspruch zu dieser Aussage steht ein laut "Guardian" bei der Pressekonferenz mit kollektivem Erstaunen aufgenommenes Statement von Rahman, wonach die beiden Männer "grob" dem dunkelhäutigen italienischen Fußballspieler Mario Balotelli ähnlich sehen würden.

Ein thailändischer Reisebüromitarbeiter, der die Tickets verbucht hatte, verwies wiederum auf einen "iranischen Kontakt", der im Namen seiner Kunden nach günstigen Flügen nach Europa gesucht hatte, berichtet die "Financial Times".

Ermittlungen in alle Richtungen

Die Männer hatten die Tickets gemeinsam in Thailand bei China Southern Airlines gekauft, die den Flug zusammen mit Malaysia Airlines betrieben hatte. Beide wollten den Ermittlungen zufolge über Peking nach Amsterdam fliegen, um dort nach Frankfurt beziehungsweise Kopenhagen umzusteigen. Nach Angaben der internationalen Polizeibehörde Interpol waren die Pässe in ihrer Datenbank als gestohlen registriert.

Die Ermittlungen gingen "in alle Richtungen", sagte Rahman. Wenn ein Flugzeug auf diese Weise verschwinde, gebe es viele Spekulationen. "Wir rätseln genauso", sagte Rahman. "Um zu bestätigen, was wirklich passiert ist, brauchen wir klare und konkrete Beweise oder Teile des Flugzeugs." Er versicherte, dass kein unbegleitetes Gepäck an Bord gewesen sei. Fünf Passagiere hätten den Flug nicht erreicht, ihr Gepäck sei wieder ausgeladen worden. (APA/red, derStandard.at, 10.3.2014)