Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem leichten Minus von 0,24 Einheiten oder 0,01 Prozent knapp behauptet bei 3.092,55 Zählern.

Die Krim-Krise blieb weiter der große Unsicherheitsfaktor an der europäischen Handelsplätzen. Wenige Tage vor dem Referendum über einen möglichen Anschluss der Halbinsel an Russland hat das regionale Parlament die Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt. Das ukrainische Parlament wiederum hat der Krim ein Ultimatum bis Mittwoch gesetzt, um das geplante Referendum über eine Abspaltung abzusagen.

Im Frühhandel kamen die europäischen Börsen dementsprechend kaum in die Gänge. Nachdem sie über Mittag ohne klare Richtung tendierten, zogen sie nach freundlichem Beginn an der Wall Street zwischenzeitlich etwas an. Letztendlich schlossen viele europäische Handelsplätze aber wieder mit Kursverlusten.

Am Vormittag veröffentlichte Konjunkturdaten aus Europa setzten keine entscheidenden Impulse. Deutschland hat im Jänner mehr exportiert als erwartet. Dank der anziehenden Nachfrage aus Europa setzten die deutschen Exporteure 2,2 Prozent mehr um als im Vormonat. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 1,4 Prozent gerechnet. Konjunkturdaten kamen zudem noch aus Italien. Dort ist die Wirtschaft im vierten Quartal 2013 erstmals seit zweieinhalb Jahren gewachsen.

Am Nachmittag rückten UniCredit in den Mittelpunkt des Geschehens. Die italienische Bankengruppe berichtete für das vierte Quartal einen Verlust von fast 15 Milliarden Euro - hauptsächlich aufgrund von Abschreibungen in Osteuropa und der hohen Vorsorge für mögliche Kreditausfälle in Italien. Gleichzeitig kündigte UniCredit einen rigorosen Sparkurs an, in dessen Folge 8.500 Jobs wegfallen sollen. Die Aktie brach kurzzeitig ein, zog dann aber an und setzte sich schließlich mit einem Plus von 6,21 Prozent auf 6,42 Euro klar an der Spitze des Euro-Stoxx-50 fest.

Erfreulich verlief der Handelstag auch für die Titel der deutschen Autobauer. Volkswagen legten 1,31 Prozent zu. Die Konzern-Tochter Audi hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar weniger Geld verdient - die Verkäufe stiegen allerdings auf ein Rekordhoch. Auch der Konkurrent BMW hat 2013 einen neuen Absatzrekord verzeichnet. Die Anteilsscheine der Bayern verteuerten sich um 0,86 Prozent. Die Papiere des Stuttgarter Konkurrenten Daimler stiegen mit 1,4 Prozent noch stärker als die der beiden Konkurrenten. Berenberg hatte eine Verkaufsempfehlung für die Papiere ausgesprochen.

Schlechter lief es für die Papiere von Hannover Rück, die 1,28 Prozent auf 59,94 Euro verloren. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer hat im vergangenen Jahr mit einem Rekordgewinn von 895,5 Mio. Euro die eigenen Erwartungen übertroffen. Hannover Rück ist ursprünglich nur von mehr als 800 Mio. Euro ausgegangen, Analysten hatten knapp 850 Mio. erwartet.

Ein Branchenvergleich zeigte Versorger-Titel fester. GDF Suez legten 1,93 Prozent zu. RWE stiegen um 1,71 Prozent. E.On verteuerten sich um 0,6 Prozent.

Schwach zeigte sich hingegen der Konsumgüter-Sektor. Unilever verloren 0,62 Prozent. LVMH verbilligten sich um 0,34 Prozent. Danone büßten 0,14 Prozent ein. (APA, 11.3.2014)