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Absichtliche Sicherheitslücken als Büchse der Pandora - die Techniken der NSA (rechts: Datenzentrum in Utah) werden vermehrt von kriminellen Hackern benutzt

Foto: AP/Rick Bowmer

Hacking-Techniken der National Security Agency (NSA) werden laut Experten vermehrt von Kriminellen benutzt. "Die heutigen NSA-Programme sind morgen Informatik-Dissertationen und übermorgen Werkzeuge von Hackern", so der Kryptographie-Experte Bruce Schneier. So würden mittlerweile massiv mobile Apps geknackt oder Leute durch ihre Webcams ausspioniert werden, zwei Techniken, die auch im Zusammenhang mit Edward Snowdens Enthüllungen über die NSA zum Vorschein kamen.

Massiver Schaden

"Die US-Regierung hat hier massiv Schaden versucht", so Schneier, "die NSA sagt zwar dauernd, es wäre nicht so schlimm – aber wer glaubt das schon?" Tatsächlich würden auch absichtlich platzierte Sicherheitslücken in Sicherheitslösungen, die auf Anordnung der US-Geheimdienste eingebaut wurden, zusehends von kriminellen Hackern genützt. "Regierungen kaufen das Wissen um kritische Sicherheitsdetails", so IT-Experte Jason Steer, "anschließend sickert das Wissen in cyberkriminelle Kreise, ganz zum Schluss erfahren Hacktivists davon."

Strafverfolgung behindert

Gleichzeitig betonen Strafverfolgungsbehörden, so der britische Guardian, immer weniger Zugang zu Daten Dritter zu gelangen. So würden transnationale Datenaustausch-Mechanismen derzeit stocken, da es Bedenken gegen die Weitergabe sensibler Informationen an US-Dienste gebe. "Diese Vorgänge können die Fähigkeit der Strafverfolgungsbehörden erheblich einschränken", so Sicherheitsexperte Charlie McMurdie, "wenngleich es natürlich positiv ist, wenn sich Unternehmen Gedanken über ihre Daten machen." (fsc, derStandard.at, 9.3.2014)