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Vietnamesische Militärschiffe begeben sich von der Insel Phu Quoc aus auf die Suche nach dem vermissten Flugzeug.

Foto: REUTERS/Nguyen Phuong Linh

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Mögliche Ölspur des vermissten Flugzeugs.

Foto: EPA/HOANG HA

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Möglicherweise ein Wrackteil

Foto: EPA/TIENPHONG.VN

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Freiwillige Helfer beten am Flughafen von Kuala Lumpur.

Foto: EPA/AHMAD YUSNI

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Ein Flugzeug der Malaysia Airlines am Flughafen von Kuala Lumpur.

Foto: AP Photo/Lai Seng Sin

Kuala Lumpur - Die malaysischen Behörden haben auch nach intensiver Suche keine Spur der am Freitag mit 239 Passagieren an Bord verschwundenen Boeing gefunden. Berichte aus Vietnam über den Fund einer Tür und ähnlicher Meldungen hätten sich nicht bestätigt. Es handle sich um einen Vorfall ohne gleichen - die Suchoperationen gingen weiter, teilte die malaysische Luftfahrtbehörde in Kuala Lumpur am Montag mit.

Kontakt verloren

Um 2.40 Uhr Samstagfrüh bemerkte die Flugsicherung im malayischen Subang das Problem: Der Flug 370 der Malaysia Airlines nach Peking meldete sich nicht mehr und war auf den Radarschirmen nicht zu entdecken. Knapp zwei Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur war die Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord über dem Südchinesischen Meer bei Vietnam einfach verschwunden.

Für Hunderte Angehörige der Passagiere, mehrheitlich Chinesen, und Crew begann eine quälende Wartezeit. Denn zunächst bestätigte die Fluglinie lediglich, dass man den Kontakt zu dem Jet verloren habe. Von einem Absturz wollte man offiziell noch nicht sprechen - obwohl man davon ausgehen konnte.

Suchaktion

Während eine internationale Suchaktion mit 22 Flugzeugen und 40 Schiffen startete, wurden die Details immer rätselhafter. Zunächst waren mehrere Kilometer lange Ölschlieren die einzigen möglichen Spuren zu dem vermissten Flieger. Sonntagnachmittag war dann davon die Rede, ein vietnamesisches Flugzeug habe, zwei Trümmerteile nahe der vietnamesischen Insel Tho Chu im Golf von Thailand entdeckt.

Zuvor berichtete die malayische Luftwaffe, dass ihre Radaraufnahmen darauf hindeuten könnten, dass der erfahrene 53-jährige Pilot gewendet habe, um zurück zum Abflughafen zu gelangen. Unter normalen Umständen würde ein Kapitän das aber melden.

Gestohlene Pässe

Noch rätselhafter sind Unregelmäßigkeiten bei den Passagieren. Zumindest zwei Tickets wurden zur gleichen Zeit mit den Pässen eines Salzburgers und eines Italieners gekauft - denen die Dokumente 2012 beziehungsweise 2013 in Thailand gestohlen worden waren.

Eine weitere Person soll die Nummer eines chinesischen Passes verwendet, aber einen anderen Namen, als dessen Inhaber, angegeben haben. Die Identität weiterer europäischer Passagiere werfe Fragen auf, sagte Malaysias Transportminister Hishammuddin Hussein am Sonntag, die gesamte Passagierliste werde nun durchgearbeitet.

Unklar blieb vorerst auch ein weiteres Detail: Fünf Passagiere waren nicht zum Abflug erschienen, ihr Gepäck wurde wieder aus der Maschine entfernt. Ob es sich dabei um jene mit den dubiosen Dokumenten handelte, blieb offen.

Über die Möglichkeit eines Anschlages gab es unterschiedliche Ansichten. Denn die gestohlenen Pässe könnten auch von Einwanderern benutzt worden sein. Videoaufnahmen aus dem Flughafen von Kuala Lumpur werden derzeit ausgewertet, um mögliche Verdächtige zu identifizieren, bekannt hat sich zu einem etwaigen Anschlag bisher niemand.

Eine Explosion an Bord würde zumindest die fehlenden Warnungen erklären. Denn selbst wenn ein Pilot absichtlich oder aufgrund eines Fehlers den Jet ins Meer lenkt, würde die Maschine automatisch die Bodenkontrolle alarmieren.

Zusammenstoß 2012

Fest steht, dass die zwölf Jahre alte Boeing schon einmal in einen Unfall verwickelt war: 2012 kollidierte sie in Schanghai auf dem Boden mit einem anderen Flieger, ein Teil des Flügels wurde dabei zerstört und musste repariert werden.

Doch auch bei den meisten technischen Fehlern würden automatische Warnsignale abgesetzt. Fest steht auch, dass das Wetter gut war.

Für die Angehörigen könnte es ein langes Warten werden: Beim Absturz des Air-France-Fluges 447 im Jahr 2009 mit 228 Toten dauerte es fünf Tage, bis die ersten Wrackteile im Südatlantik entdeckt wurden. Die Reste des Flugzeugs wurden erst knapp zwei Jahre später von Tauchrobotern geortet. Auch damals hatte die Besatzung keine Gelegenheit mehr, einen Notruf abzusetzen.(DER STANDARD, 10.3.2014)