New York - Nach dem Rückzug des prominenten Fonds-Managers Mohamed El-Erian bei der Allianz-Tochter Pimco ist es offenbar zum Zerwürfnis mit dem Pimco-Mitbegründer Bill Gross gekommen. "Ich bin so verärgert darüber, dass Mohamed versucht hat, mich zu untergraben", sagte Gross der Nachrichtenagentur Reuters am vergangenen Freitag am Telefon.

Er habe Beweise dafür, das El-Erian einen Artikel im "Wall Street Journal" vom 24. Februar geschrieben habe, in dem es um die sich verschlechternde Beziehung zwischen ihnen und um einen offenen Streit vor Kollegen gegangen sei.

Der 55-jährige El-Erian hatte im Jänner überraschend mitgeteilt, sich aus der Führung von Pimco zurückzuziehen. Der 69-jährige Gross hatte ihn einst als seinen "offensichtlichen Erben" bezeichnet. Die beiden hatten das Aushängeschild von Pimco, den Pimco Total Return Fund, in den vergangenen Jahren gemeinsam gemanagt. Doch der mit rund 237 Mrd. Dollar (172,4 Mrd. Euro) größte Anleihefonds der Welt hat das schlechteste Jahr seit 1994 hinter sich, Anleger zogen 2013 mehr als 40 Mrd. Dollar ab.

El-Erian war für eine Stellungnahme zu den Aussagen von Gross nicht erreichbar. Eine Sprecherin des Verlags Dow Jones, der das "Wall Street Journal" verlegt, sagte Reuters, der Vorwurf treffe nicht zu. Auf die Frage, ob Reuters Beweise für die Vorwürfe sehen könne, sagte Gross der Nachrichtenagentur: "Sie sind auf seiner Seite. Großartig, jetzt hat er sie auch um seinen charmanten rechten Finger gewickelt." (APA, 7.3.2014)