Maximiliann Aichinger wird Österreich in der Vorausscheidung zum Bocuse d'Or in Stockholm vertreten - hoffentlich wird es fürs Finale in Lyon reichen.

Foto: Anna Stöcher

Der Hauptgang des Österreich-Siegers:

Kräuterferkel im Majoran-Kreuzkümmelbrotmantel mit Erdäpfel-Blutflan, Karotten-Galgant-Tarte, Senfgurkenkohlrabi und gefülltem Schweinefuß.

Foto: Anna Stöcher

Der Bocuse d'Or gilt als weltweit wichtigster Kochwettbewerb, was sich auch daran erkennen lässt, dass Österreich seit Jahren nicht mehr in der Endausscheidung war - und die Skandinavier stets Top-Platzierungen abräumen. Jetzt wird ein neuer Versuch unternommen: Im Mai geht es in Stockholm um die Finalplätze, Max Aichinger (Landhaus zu Appesbach) hat sich in der internen Ausscheidung als Teilnehmer qualifiziert.

Jetzt können wir nur hoffen, dass Coach Thomas Dorfer (holte einst als Sechster unsere beste Bocuse-Platzierung je) den Zweihaubenkoch so auf einen auch international zeitgemäßen Küchenstil zu trainieren weiß, dass sich wirklich eine respektable Platzierung ausgeht. Bei der Qualifikation in Wien zeigte Aichinger vergangene Woche, dass er auch mit schwierigen Fine-Dining-Zutaten wie Blut und Schweinsfuß (die auch bei der Vorausscheidung in Stockholm Bedingung sein werden) umzugehen weiß.

Manchmal aber wirkte sein Stil noch zu verspielt, zu wenig darauf fokussiert, dass auf dem Teller etwas landen muss, das nicht bloß als technisch beeindruckende, hübsche Kreation, sondern auch als rundes, überzeugendes Ess-Erlebnis bestehen muss. Das scheinen viele unserer Haubenköche nämlich ein wenig aus den Augen verloren zu haben - vielleicht auch, weil es auf ihre beständig hohen Bewertungen in den Guides keinen Einfluss zu haben scheint. (Severin Corti, DER STANDARD, 1.3.2014)