Statt die Auflösung immer höher zu drehen, sollen künftig neue Technologien Smartphone-Kameras auf die Sprünge helfen.

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Lange protzten Smartphonehersteller in Sachen Kamera hauptsächlich mit der Auflösung, die der jeweils verbaute Sensor zu liefern im Stande ist. Wenig überraschend wuchs die Megapixel-Angabe im Laufe der Jahre immer weiter an. Viele Geräte sind hier bereits im zweistelligen Bereich angekommen. Auch Samsung dreht mit dem Galaxy S5 weiter an der Schraube und steigert dessen Auflösung von 13 auf 16 Megapixel.

Neue Prioritäten

Aber die Jagd nach immer größeren Bildern verlangsamt sich. Insbesondere die vergangenen ein bis zwei Jahre zeigen, dass zunehmend neue Technologien für qualitativ hochwertige Bilder in den Mittelpunkt rücken.

So bringt das S5 neben mehr Auflösung auch einen ISOCELL-Sensor mit, Nokia protzt mit besonders lichtstarken Objektiven und optischer Bildstabilisierung. HTC drehte die Auflösung gar zugunsten seiner "Ultrapixel" auf vier Megapixel zurück. Engadget hat nun eine Reihe von Innovationen zusammengefasst, die die Handyfotografie künftig bereichern könnten.

Tango

Da wäre etwa Googles jüngst enthülltes "Project Tango" zu erwähnen. Eine Tiefenkamera, zahlreiche Sensoren und ein rechenstarker Bildprozessor erlauben mehr als bloße 3D-Scans der Umgebung. Sie versprechen verlustfreieres Zoomen und auch die nachträgliche Änderung des Fokusbereiches eines Bildes, wie es etwa die Lytro-Kamera ermöglicht.

16 Kameras

Einen anderen Weg geht Pelican Imaging. Dort verbaut man gleich 16 Linsen in einem "4 x 4"-Muster auf Geräte, wobei jeder einzelne Sensor jeweils nur eine Farbe (Rot, Grün oder Blau) erfasst. Das ermöglicht eine fortgeschrittene Form des Lytro-Tricks, nämlich das Einfügen eines Objekts von einer Szene in eine andere anhand der Tiefeninformation.

Dazu soll die Technologie auch 3D-Video-Stabilisierung ermöglichen und bessere Bilder bei wenig Licht erlauben. Dank des Verzichts auf eigene Tiefensensoren soll gleichzeitig der Akku geschont werden. Vor 2015 dürfte das System jedoch nicht in einem Endgerät zu finden sein.

Pixelvergleich für besseren Zoom

Ein anderer Player, Corephotonics, kombiniert wiederum zwei hochauflösende Kameras, die unterschiedliche Brennweiten aufweisen. Damit soll sich so etwa Bildrauschen verringern und ein besserer Tiefenunschärfe-Effekt erzielen lassen. Das wesentlichste Ziel ist es aber, über Pixelanalyse der Unterschiede der zwei aufgenommenen Bilder einen digitalen Zoom zu ermöglichen, der kaum von optischer Vergrößerung unterscheidbar sein soll. (red, derStandard.at, 28.02.2014)