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Tor anonymisiert nach dem Onion (Zwiebel) Routing: Die Webinhalte werden über ständig wechselnde Routen geleitet, wonach eine Identifikation des Nutzers vielfach erschwert wird

Foto: Reuters/Nigel Roddis

Das Entwicklerteam hinter dem Anonymisierungsdienst Tor arbeitet laut internem Wiki an einem neuen Messenger-Service. Für das Projekt kooperiert man mit dem OpenSource-Dienst InstantBird, eine erste Version soll bereits Ende März erscheinen.

Verschlüsselt

Ziel des Tor Instant Messaging Bundles (TIMB) ist es, verschlüsselte Kommunikation anzubieten und die User vor Überwachung von Behörden zu schützen. In einem Statement wendet man sich explizit an Aktivisten in Ländern, "in denen politische Kommunikation mit Einschüchterung, Gewalt und Verfolgung begegnet wird." Der TIMB soll dabei künftig im TorLauncher integriert sein, weswegen er laut DailyDot langfristig zur ersten Wahl für Tor-Nutzer werden könnte, auch wenn diese mit dem TorChat und BitMessage bereits über Alternativen verfügen.

Bedienbarkeit vereinfachen

Der neue Messenger ist Teil einer Gesamtstrategie seitens der Entwickler, mit der man den Zugang zu Tor und dessen Bedienbarkeit für "normale" Nutzer vereinfachen möchte. Tor ermöglicht anonymes Internetsurfen, was an der zwiebelhaften Struktur des Verbindungsaufbaus liegt – daher auch der Name The Onion (Zwiebel) Router. Durch die Umleitung der Verbindung über mehrere Clients wird Überwachung zumindest erschwert.

Silk Road

Allerdings ist Tor, das übrigens vom US-Verteidigungsministerium mitfinanziert wird, nicht nur positiv in den Schlagzeilen: Die vermeintliche Anonymität wird im sogenannten Deep Web auch für illegale Machenschaften genutzt, etwa auf dem berüchtigten Silk Road Marktplatz, auf dem Drogen und Waffen verkauft werden. (fsc, derStandard.at, 28.2.2014)