Berlin/Wien - Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (67) hat den deutschsprachigen Literaturbetrieb als "extrem korrupt" und "nepotistisch" kritisiert. "Es ist ja immer lustig zu sehen, wer mit wem befreundet ist und wer wem einen Gefallen schuldig ist. Damit will ich jedenfalls nichts mehr zu tun haben", erklärte die Österreicherin in einem Interview auf der Website www.fiktion.cc.

Das Modellprojekt Fiktion will neue Verbreitungsformen anspruchsvoller Literatur im Netz erforschen. Jelinek, die ihre Werke nur noch auf ihrer Homepage veröffentlicht, gehört dem Autorenbeirat an.

"Texte gehört mir"

"Wenn ich im Netz veröffentliche, dann gehört der Text mir, und er bleibt mir auch", sagte sie. "Gleichzeitig hat jeder darauf Zugriff, der will. Diese Mischung aus Privatem und Öffentlichem hat mich von Anfang an fasziniert."

Das Modellprojekt Fiktion wird in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin entwickelt und von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. (APA, 27.2.2014)