Foto: Lukas Friesenbichler

Pro
von Sascha Aumüller (1,70)

Mit 1,83 und lustigem Liedgut lässt sich's leicht lästern über Short People, großer Grammy-Gewinner. Doch heute, reaktionärer Randy, heute bringen wir alles ins Reine im Revolutionsamtsblatt RONDO! Oh, wie ist deine Ode an eine Welt ohne Ozwickte oberflächlich! Und Neues, nebochantischer Newman, erzählte sie schon 1977 nicht.

Zehn Jahre, bevor du mit dem Album Little Criminals Unreife bewiesest, absolvierte Dustin Hoffman (1,67) mit Anne Bancroft (1,73) die Reifeprüfung. Das geht auch im Liegen. Neun Jahre danach schaute in Top Gun der Tom (1,70) auf Kelly McGillis (1,78) herab. Das geht super beim Fliegen. Und was zeigte uns im Jahr 2000 ein zentraleuropäischer Zwergstaat? Die größten Wahlverlierer stellen die kleinsten Kanzler. Geht ganz ohne Siegen. Bloß große Vorbilder brauchen die kleinen Leut': Engelbert Dollfuß (1,51)?

Also, hergehört, alle Bodenrattler, auch in den Bundesländern: Größenwahn ist für uns Gnome Gewohnheitsrecht. Wenn's sein muss, tragen wir dafür Stöckelschuhe.

Kontra
von Harald Fidler (1,71)

Der Absatz von Herrenschuhen kann gar nicht hoch genug sein. Schließlich wird die Wirtschaft ihrem Namen gerade besonders gerecht, läuft saumäßig und kann also jede Belebung brauchen. Auch mit reißendem Absatz von Herrenschuhen. Aber bitte von flachen. Denn erstens entscheidet nicht die Größe.

Jedenfalls gebietet die Höflichkeit, das jenen zu sagen, die von ihr nicht begünstigt sind, statt ihnen technische Hilfsmittel nahezulegen. Zweitens hat der Mann als solcher, so es ihn denn als solchen gibt, nun wirklich keinen Grund, auf andere herabzuschauen. Aufschauen, zuallererst auf die Frauen! Drittens, wie gerade viel zu selten auf dem Opernball zu beobachten war:

Zum Frack gehören eigentlich Herrenschuhe, die ohne Kniestrumpf, Kummerbund, Frack und Herr darüber Ballerinas genannt würden. Wahre Größe, sicheren Stil zeigt der Mann durch Stiellosigkeit an den Beinen. (Rondo, DER STANDARD, 28.2.2014)