Straßburg/Wien - Geht es nach Mary Honeyball, Europaabgeordnete der Labour Party, soll der Kauf von sexuellen Dienstleistungen in Europa verboten und unter Strafe gestellt werden. In ihrem Bericht an den Ausschuss für Frauenrechte und Gleichstellung plädiert sie für das "Nordische Modell", also einem Prostitutionsverbot, um Menschenhandel in Europa zu bekämpfen.

Die Mitglieder des Europäischen Parlaments stimmen am Mittwoch über den Vorstoß ab.

Kritik gab es im Vorfeld unter anderem von der grünen Abgeordneten Ulrike Lunacek. Honeybell unterscheide nicht zwischen Zwangsprostitution und freiwilliger Sexarbeit, die Frauen würden durch ein Verbot kriminalisiert.

Das Committee on the Rights of Sex Workers veröffentlichte eine Petition, die von 470 NGOs und 45 Experten unterstützt wird. Das nordische Modell sei nicht nur ineffizient, sondern gefährlich für Prostituierte, warnt Luca Stevenson, der Initiator. (juh, DER STANDARD, 26.2.2014)