Wien - Gelsen profitieren nicht zwangsläufig von milden Wintern. Bisweilen könnte sogar das Gegenteil der Fall sein, erklärte der Ökologe und Stechmückenexperte Bernhard Seidel. Entgegen anders lautenden Berichten der vergangenen Tage begünstige ein warmer Winter demnach die Entwicklung von Gelsen nicht, betonte der Experte. Zu Problemen könnten jedoch eingeschleppte Mückenarten führen.

Laut einem Bericht der dpa droht in Deutschland in diesem Jahr eine Mückenplage. Seidel sah das für Österreich nicht. "Jede Witterung, die nicht der Norm entspricht, kann schädlich für heimische Gelsen sein", erklärte der Wissenschafter. So könne sowohl ein überdurchschnittlich kalter, als auch ein überdurchschnittlich warmer Winter den Bestand bestimmter Gelsenarten beeinträchtigen. Der Experte sehe deshalb keinen Zusammenhang zwischen einem milden Winter und dem erhöhten Aufkommen an Gelsen.

Problematische Einwanderer

Ein wirkliches Problem seien laut Seidel jedoch "invasive" - also eingeschleppte - Arten. Er verwies diesbezüglich auf die japanische Buschmücke, welche sich seit einigen Jahren auch in Österreich ausbreiten würde. Funde jener Spezies gab es bereits 2011 Kärnten und der Steiermark. Normalerweise kommt die japanische Buschmücke im südostasiatischen Raum vor. Man wisse daher noch nicht, welche Auswirkungen die heimischen Temperaturen auf deren Entwicklung haben wird. (APA/red, derStandard.at, 2.3.2014)