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Die Basis an Windows Phone-Herstellern soll verbreitert und das System auch im Einsteiger-Segment relevant werden.

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IT-Riese Microsoft wird den Erwerb der Gerätesparte von Nokia voraussichtlich Ende März abschließen. Der finnische Konzern, der weitestgehend eigenständig bleiben soll, hat mittlerweile seine ersten Smartphones auf Basis von Android vorgestellt, deren Fokus am Einsteigersegment und den Schwellenmärkten liegen.

Ein Vorstoß, der Microsofts Vizepräsidenten Joe Belfiore nicht besonders glücklich macht, wie er im Gespräch mit der New York Times andeutet. Zur Präsentation der Nokia X-Geräte gefragt, antwortet er: "Was sie [Nokia] machen, ist ihre Sache. Es gibt manche Dinge, auf die wir sehr gespannt sind und andere Dinge, auf die wir nicht so gespannt sind."

Keine Absage an Windows Phone

Nokia ist gleichzeitig der dominante Player im Windows Phone-Segment, das global in etwas mehr als drei Jahren einen Marktanteil von rund vier Prozent erobert hat. Analysten, die Microsoft empfehlen, das System einzustampfen, erteilt Belfiore eine Absage: "Wir profitieren von mobiler Innovation. Der Mobilmarkt und seine Chancen werden weiter wachsen."

Partnerschaften

2013 habe man eine Basis gelegt, so der Microsoft-Manager weiter. Man habe sich auf bestimmte, höhere Preispunkte und eine eingeschränkte Anzahl von Ländern konzentriert. Davon ausgehend möchte man nun weitere Segmente und Märkte erschließen. 2014 soll das Liefervolumen an Windows Phones massiv gesteigert werden.

Dazu ist man eine Reihe von Partnerschaften mit Hardware-Produzenten – darunter mehrere chinesische und indische Firmen - eingegangen und erleichtert mit einem neuen Referenzdesign von Qualcomm die Umsetzung von Windows-Smartphones auf Basis von Geräten, die mit Android ausgeliefert werden. Den Handymachern soll dies Zeit und Geld für Entwicklung sparen.

Vorstoß ins Low-Cost-Segment

Ein starker Fokus liegt laut Belfiore auf den Schwellenmärkten, die starkes Wachstum verzeichnen. Nokia war dort mit seiner Asha-Reihe gegenüber günstigen Android-Phones ins Hintertreffen gekommen und scheint mit der Nokia X-Reihe nun ein Rezept dagegen finden zu wollen.

Künftig soll aber auch Windows Phone im Low-Cost-Segment eine Rolle spielen, so die Vision von Belfiore. Doch auch der Highend-Bereich, in welchem Nokias Lumia-Geräte sich vor allem mit guten Kameras auszeichnen, soll weiter gepflegt werden.

"Mobile first, Cloud first"

Den neuen Microsoft-CEO Satya Nadella wähnt er dabei an der Seite von Windows Phone. Dessen Innovations-PAradigma "Mobile first, Cloud first", passe sehr gut zu Nadellas Vorstellungen. Der neue Konzernchef war zuvor Leiter von Microsofts Cloud-Geschäft. (gpi, derStandard.at, 25.02.2014)