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Cliff Bleszinski bei seiner Vorstellung von "Gears of War 3" auf der E3 im Jahr 2011.

Foto: Matt Sayles/AP

Cliff Bleszinski hat als ehemaliger Kreativdirektor bei Epic Games zwei Jahrzehnte lang das gemacht, was man als Videospiel-Blockbuster bezeichnet: Millionen-Budget, hunderte Entwickler und viel Marketing für ein Spiel, das auf einer Disc im Handel erscheinen wird. Eine Welt, in die der Miterfinder der Shooter-Serie "Gears of War" nicht mehr zurückkehren möchte, weil ihre Tage gezählt seien. "Die ganze alte Garde, bei der du ein 'Game Informer'-Cover und eine E3-Vorstellung bekommst, ist tot. Ich werde nie wieder bis zum Ende meiner Karriere ein Disc-basiertes Spiel machen", sagt Bleszinski gegenüber Gamasutra.

Dem Trend folgen

Der renommierte Designer folgt damit einem branchenweiten Trend in Richtung digitaler Distribution. Einer Studie des Marktforschungsunternehmen NDP Group zufolge kaufen bereits 16 Prozent der US-Konsumenten ihre Videospiele für PC, Konsole und Spiele-Handhelds nur noch als Download und jeder Vierte bevorzugt schon die Download-Version gegenüber der Disc-Ausgabe.

Der Markt und insbesondere der Handel ist dadurch mit neuen Konsumgewohnheiten konfrontiert. Online-Shops wie Steam und die Konsolen-Pendants von Microsoft, Nintendo und Sony florieren. Von den 6.000 befragten Teilnehmern der Studie sprachen sich nur noch 30 Prozent dezidiert für Games auf DVDs und Blu-rays aus. 45 Prozent sind sich ihrer Präferenz nicht sicher.    

Plattformunterschiede

Vorreiter bei der digitalen Distribution ist der PC. Laut NDP präferieren hier 90 Prozent der US-Spieler den Kauf als Download. Bei Konsolen laden aktuell knapp 30 Prozent der Nutzer Spiele herunter. Aufgrund der engen Anbindung der Konsolenhersteller zum Handel und der beschränkten Festplattengrößen von Konsolen sind Discs unter Konsolenspielern nach wie vor das populärste Format. Ein Umstand, der sich allerdings durch die Verbreitung der neuen Gerätegeneration rund um PlayStation 4, Xbox One und Wii U ändern dürfte, so die Marktforscher. Die Hersteller setzen stärker denn je auf die digitale Distribution über ihre Online-Stores.

Für Bleszinski steht nach den Jahren als Konsolen-Entwickler (Xbox 360) in jedem Fall schon fest, in welche Richtung er gehen wird. "Der PC ist wo ich landen werde. Dort ist die Community zuhause. Der Trend wird immer in Richtung Kernspielerschaft gehen", so der Entwickler. (zw, derStandard.at, 24.2.2014)