Juba - Blauhelmsoldaten der Vereinten Nationen haben in den Straßen der umkämpften südsudanesischen Stadt Malakal mindestens 50 Tote gefunden. Sie wurden offenbar bei schweren Gefechten getötet, die am vergangenen Dienstag ausgebrochenen waren. "Zudem wurde überall geplündert, darunter auch in einer Bank", sagte der Sprecher des Militäreinsatzes UNMISS, Joe Contreras, am Freitag der Zeitung "Gurtong".

Ob es sich bei den Opfern um Soldaten, Rebellen oder Zivilisten handelt, war zunächst unklar. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, sie habe in den vergangenen Tagen mehr als 150 Verletzte behandelt.

Das erst 2011 unabhängig gewordene Land versinkt seit Mitte Dezember in blutiger Gewalt. Auslöser war ein Machtkampf des Präsidenten Salva Kiir mit seinem Ex-Stellvertreter Riek Machar. Ende Jänner einigten sich beide Seiten auf eine Waffenruhe, die aber immer wieder gebrochen wird.

Besonders Malakal in der ölreichen Region Oberer Nil ist Schauplatz schwerer Kämpfe. Dort befindet sich auch ein SOS-Kinderdorf. Ein Teil der Familien flüchtete auf das Gelände der UNO-Mission, ein Teil in eine Kirche. Ein SOS-Jugendleiter setzte mit Kindern auf die andere Seite des Nils über, um sie aus der Kampfzone zu bringen. (APA, 21.2.2014)