Trotz Kritik aus den eigenen Reihen beharrt EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia auf ein Ende des Verfahrens gegen Google. Es sei keinesfalls so, dass es eine Art "Gentlemen's Agreement" zwischen der EU-Kommission und dem US-Internetkonzern gebe, sagte Almunia am Freitag in Paris. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vorige Woche berichtet, dass etwa ein Drittel der 28 EU-Kommissare gegen die angepeilte Einigung sind. Almunia nannte es logisch, dass alle Ressortchefs der Brüsseler Behörde ihre eigene Meinung hätten. Dem Ende des Verfahrens muss die Mehrheit der Kommissare zustimmen.

Android weiter unter Beobachtung

Kritiker hatten moniert, dass sich die Offerte der Amerikaner nicht signifikant von früheren Vorschlägen unterscheide und nur den Aspekt der Shopping-Suche umfasse. Sollte die Kommission die Zugeständnisse von Google akzeptieren, wäre die Einigung in der EU fünf Jahre gültig. Wenn nicht, droht dem US-Unternehmen eine Strafe von bis zu fünf Milliarden Dollar. Almunia erinnerte daran, dass Google wegen seines Betriebssystems Android weiter unter Beobachtung der Brüsseler Wettbewerbshüter steht. Microsoft und der finnische Handy-Pionier Nokia werfen Google vor, mit Hilfe der Software Nutzer auf die Seite seiner Suchmaschine zu leiten. (Reuters, 21.2.2014)