Für ihre Verhältnisse ungewohnt lange haben sich die Systemd-Entwickler für die aktuelle Version ihrer Software Zeit gelassen: Systemd 209 fasst die Arbeiten der letzten fünf Monate zusammen, und bringt entsprechend eine Fülle an Neuerungen.

Support

Wie es in der offiziellen Ankündigung heißt, war es vor allem die neue Unterstützung von Kdbus, die mehr Zeit als ursprünglich anvisiert in Anspruch genommen hat. Kdbus soll künftig die Interprozesskommunikation bei Linux übernehmen, und könnte - wenn alles nach Plan läuft - schon bald im Linux-Kernel landen.

Kooperation

Mit Systemd 209 arbeitet das Init-System jetzt jedenfalls problemlos mit Kdbus zusammen. Trotzdem sieht man diese Unterstützung noch als experimentell an, da es noch Änderungen am Kdbus-API geben könnte, bevor dieses als stabil erklärt wird.

Netzwerk

Eine weitere große Neuerung ist systemd-network. Dabei handelt es sich um einen schlanken Service zur Konfiguration von Netzwerkschnittstellen. Neben der Vergabe von statischen und dynamischen IP-Adressen kann dieser auch Bridges oder VLANs konfigurieren.

Simpel

Als Ersatz für NetworkManager und Co. sieht sich das neue Tool aber nicht. Viel mehr soll es seinen Einsatz in vom Einsatzgebiet her klar definierten Umgebungen finden, etwa im Initram oder auch bei Embedded- oder einfachen Server-Systemen. Da systemd-network als separates Binary gehalten ist, wird dadurch auch das Init-System selbst nicht komplexer gemacht.

Download

Systemd 209 steht in Form des Source Codes zur Verfügung und wird wohl schon bald in die Entwicklungsversionen zahlreicher Distributionen einfließen. Vor allem Fedora, OpenSuse und Arch setzen bereits seit einiger Zeit auf Systemd, in Zukunft sollen sich auch Debian und Ubuntu in diese Reihe gesellen. (apo, derStandard.at, 21.2.2014)