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Die Eurofighter, die Lobbyisten und "Dr. Luessel"

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien/Toulouse - Weitere Details aus dem internen EADS-Bericht zur Causa Eurofighter sind am Donnerstag bekannt geworden.Eine britische Firma soll demnach in den Jahren 2003 bis 2009 rund acht Millionen Euro für Lobbying in Österreich kassiert haben. Der Gegenwert der Leistungen scheine aber fraglich, berichtete "News".

Das Magazin druckte dazu auszugsweise mehrere Tätigkeitsberichte der Firma City Chambers Limited ab. Demnach führte das Unternehmen - laut Bericht gab es einen österreichischen Mittelsmann - unzählige Gespräche mit wesentlichen Entscheidungsträgern in Heer und Politik.

Gespräche mit "Lüssel, Laider, Lasser"

Allzu gut scheint "Rajni Mehta", der als "Director" die Berichte unterzeichnete, aber nicht über die österreichische Szene Bescheid gewusst zu haben. So traf man in der Milchbar des Parlaments mit "Dr. Lüssel, Dr. Laider und Dr. K. H. Lasser" zusammen - relativ leicht zu dechiffrieren als der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), der frühere Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ/BZÖ) und der damalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser.

Auch mit einem "Mr. Wartenstein" gab es mindestens ein Gespräch. Es fand angeblich im "presidential plain" (sic!) statt, nämlich an Bord eines Flugzeugs, das im Jahr 2005 Bundespräsident Heinz Fischer inklusive Delegation nach Indien brachte. Der damalige Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) war Teil der Delegation.

EADS gibt keine inhaltliche Stellungnahme ab

Die britische Firma ist laut dem Bericht schon lange gelöscht. EADS wollte sich am Donnerstag auf APA-Anfrage zur Geschäftsbeziehung zu City Chambers nicht äußern: Ein Sprecher betonte einmal mehr, dass die juristische Beurteilung des Prüfberichts, den man bei der Anwaltskanzlei Clifford Chance beauftragt hatte, der Justiz obliege. Inhaltliche Stellungnahmen werde man daher nicht abgegeben. (APA, 20.2.2014)