Noch dieses Jahr sollen die ersten Ubuntu-Smartphones den Markt erreichen.

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Vom Meizu MX3 gibt es bereits ein Video, auf welchem das Telefon mit Ubuntu Phone laufend zu sehen ist.

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Schon länger kündigt Ubuntu-Entwickler Canonical an, Smartphones mit der mobilen Ausgabe der eigenen Linux-Distribution in Umlauf bringen zu wollen. Vergangenen November erklärte man, dass die ersten Geräte 2014 erscheinen sollte. Nun macht man Ernst und hat zwei Hardware-Partner präsentiert, die noch heuer Produkte auf den Markt bringen wollen.

bq und Meizu

Erster Partner ist das in Spanien ansässige Unternehmen bq. Dort designed und verkauft man im wesentlichen günstige Hardware aus China – neben Einsteiger-Smartphones auch Tablets, E-Reader und 3D-Drucker.

Der wohl als wichtiger einzustufende Partner ist Meizu. Der Hersteller macht sich seit zwei Jahren in China mit günstigen Highend-Smartphones, der Meizu MX-Reihe, einen Namen und konkurriert mit Firmen wie Oppo oder Xiaomi am heimischen Markt. Gerüchte über ein Ubuntu-Phone von Meizu gehen bereits seit Ende 2013 um. Im Januar verbreitete Meizu am chinesischen Twitter-Pendant Weibo Bilder und ein Video des MX 3 mit Ubuntu. Weitere Hardwarepartner für Ubuntu Phone sollen 2015 folgen, Meizu selbst will heuer noch nach Europa expandieren.

Marktpflege

Dazu soll ein Konsortium aus 16 Unternehmen dabei helfen, den Markt für Ubuntu-Phones zu erschließen und wachsen zu lassen. Mit im Boot sind etwa große Telekom-Provider wie T-Mobile, Verizon und Vodaphone. Mehr möchte man am Mobile World Congress verraten, berichtet Wired.

Schwere Aufgabe

Das mobile Ubuntu wird von Canonical als offenere Alternative zu Android vermarktet. Das System erfolgreich zu etablieren wird allerdings eine schwere Aufgabe. iOS und Android haben den globalen Smartphone-Markt fest in der Hand, gefolgt vom aktuell nur mehr leicht wachsenden Windows Phone.

Android erweist sich als ausgesprochen erfolgreich auf Schwellenmärkten, wo das System auf günstigen Einsteigergeräten immer größere Verbreitung findet. Gleichzeitig schlägt in diesem Segment auch Firefox bereits eine kleine Kerbe, wenn auch nur auf einzelnen Märkten.

Ubuntu Edge: Interesse vorhanden

Dass es grundsätzlich Interesse für Ubuntu-Phones gibt, demontrierte eine Crowdfunding-Kampagne von Ubuntu. Mit dem "Edge" hatte das Unternehmen im Sommer eine ambitionierte Vision eines Smartphones präsentiert, das sich via Dock auch als Desktop nutzen lässt.

Das nicht minder ambitionierte Finanzierungs-Ziel von 32 Millionen Dollar konnte man zwar nicht erreichen, stellte mit über zwölf Millionen Dollar aber zumindest einen neuen Rekord bei Indiegogo auf. Die Kampagne war, zumindest medial betrachtet, durchaus ein Erfolg. (gpi, derStandard.at, 20.02.2014)