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Im Burgenland sollen dutzende Katzen kastriert werden.

Foto: REUTERS/Gillian Murdoch

Zurndorf - Zahlreiche verwilderte Katzen, die im Ort streunen, sorgen in der burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) für Emotionen. Während Hausbesitzer über Tierkot in den Gärten und Duftmarken an den Türen klagen, tragen Tierliebhaber durch Fütterung ungewollt zur Vermehrung der Samtpfoten bei. Die Gemeinde stellt nun Geld zur Verfügung, um die Katzen zu kastrieren.

An die 60 wilde Katzen sollen laut Medienberichten in Zurndorf ihre Spuren hinterlassen. "Das ist schon hoch gegriffen", so Bürgermeister Werner Friedl (SPÖ) zur APA. Nach seiner Schätzung seien es 30 bis 40. Aufgrund der Katzenplage wolle man sowohl die Katzenliebhaber als auch jene, die von den Verschmutzungen betroffen seien, unterstützen. Die Gemeinde stelle deshalb 2.500 bis 3.000 Euro zur Verfügung.

Mithilfe von Fangkisten sollen die Tiere eingefangen und zur Tierärztin gebracht werden. Die einstigen Stubentiger werden dann kastriert. "Die kastrierten Katzen werden markiert", erläutert der Ortschef.

Futtermangel führe zu natürlicher Abwanderung

Der Amtstierarzt empfehle, die wilden Katzen nicht zu füttern, weil sie sich sonst unter diesen Bedingungen noch weiter vermehren. Würden die Tiere hingegen nicht gefüttert, gehe ihre Zahl zurück, da es zu einer natürlichen Abwanderung komme, "weil sie einfach auf Futtersuche sind." Ein zusätzliches Problem, das man nun unterbinden wolle, würden entsorgte Küchenabfälle bereiten. Auch in Stadeln, die landwirtschaftlich genutzt werden, würden die Katzen Unterschlupf finden.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" verwies in einer Aussendung darauf, dass die Zweite Tierhaltungsverordnung gesetzlich festlege, dass Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie kastriert werden müssten. Diese gesetzliche Pflicht sei noch immer vielen Tierhaltern unbekannt. Durch die Verpaarung unkastrierter Hauskatzen mit herrenlosen Streunern steige die Population wild lebender Katzen dramatisch an.

So komme ein einziges Katzenpaar innerhalb von zwei Jahren auf über 60 Junge. Der Witterung schutzlos ausgeliefert, würden diese Tiere an Hunger und Krankheiten leiden und oft qualvoll sterben. An die Katzenhalter appelliere man dringend, ihrer Verantwortung und Pflicht tatsächlich nachzukommen. Nach internationaler Erfahrung sei die Kastration sowohl von männlichen als auch weiblichen Katzen "die einzig nachhaltige und humane Methode", um das Wachstum der Streunerkatzen-Kolonien einzudämmen. (APA, 19.2.2014)