Die Leitbörsen Europas haben am Mittwoch den Handelstag kaum verändert beendet. Der Euro-Stoxx-50 ging mit 3.120,80 Punkten um 3,36 Zähler oder 0,11 Prozent höher aus dem Handel.

Generell lag der Fokus auf den Konjunkturdaten der USA, wo die Erzeugerpreise sowie Zahlen zu Baubeginnen und -genehmigungen veröffentlicht wurden. Die Erzeugerpreise entsprachen den Erwartungen von Ökonomen und bestätigten damit den gedämpften Inflationsdruck. Tatsächlich stiegen die Erzeugerpreise im Jänner um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was auch den Prognosen entspricht.

Vom US-Häusermarkt kamen allerdings negative Signale. So fielen im von Kältewellen gekennzeichneten Jänner die Wohnungsbaubeginne und die Baugenehmigungen stärker als erwartet. Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel im Jänner mit 16 Prozent zum Vormonat so stark wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Auf das Jahr hochgerechnet gingen 880.000 Immobilienprojekte an den Start. Ökonomen hatten mit 950.000 gerechnet. Baugenehmigungen fielen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Der Markttag war außerdem von zurückhaltenden Anlegern gekennzeichnet, da erst am Abend das mit Spannung erwartete Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed veröffentlicht wird. Anleger erhoffen sich Hinweise, in welchem Tempo die Währungshüter den Kauf von Anleihen zur Stützung der Wirtschaft weiter zurückfahren werden.

Branchenseitig kamen heute vor allem Bankenwerte unter Druck, da die Fed am Tag zuvor strengere Regeln für in den USA ansässige ausländische Banken verabschiedet hatte. Größte Verlierer des Tages waren im Euro-Stoxx-50 daher die italienische Unicredit mit minus 1,5 Prozent, die niederländische ING Groep mit minus 1,23 Prozent und die Deutsche Bank mit minus 0,95 Prozent.

Besondere Aufmerksamkeit bekam heute auch der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen. Nachdem der zweitgrößte Autobauer Europas seine Rettungspläne zum Einstieg des chinesischen Herstellers Dongfeng und der französischen Regierung vorgestellt hatte, stiegen die Papiere zunächst, notierten am Ende des Tages aber bei 12,31 Euro, ein Minus von 1,52 Prozent.

Der ebenfalls aus Frankreich stammende, weltgrößte Zementhersteller Lafarge konnte mit guten Zahlen auftrumpfen, was die Anleger mit plus 3,23 Prozent auf 54,30 Euro belohnten. Das Unternehmen erwartet für 2014 eine kräftige Nachfrage aus den Schwellenländern. In europäischen Ländern wie Spanien und Griechenland stellt sich Lafarge auf eine Erholung ein.

Ebenfalls zu den Gewinnern gehörte Credit Agricole mit plus 2,04 Prozent auf 11,01 Euro. Die französische Großbank schreibt wieder schwarze Zahlen und schüttet erstmals seit 2010 eine Dividende aus, wie heute mitgeteilt wurde. (APA, 19.2.2014)