Hamburg - Der künftige Schauspieldirektor der Salzburger
Festspiele, Martin Kusej, pocht auf eine angemessene Rolle des
Sprechtheaters auch im Mozart-Jubiläumsjahr 2006. "Ich lasse mich
nicht von Mozart unterbuttern", sagte er in einem Interview mit dem
Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In dem Jubiläumsjahr will
Festspiel-Intendant Peter Ruzicka alle 22 Mozart-Opern aufführen -
und er soll, wie der "Spiegel" schreibt, seine Operntermine
anscheinend ohne Rücksicht aufs Schauspiel planen.
"Das kann er gern probieren, aber auch bei mir funktioniert das
nicht", sagte Kusej. Er spielte damit auf den aktuellen Streit
zwischen dem scheidenden Schauspieldirektor Jürgen Flimm und Ruzicka
an. Flimm sieht eine Übermacht der Oper in Salzburg. "Die Lage ist
bedrohlich, die Warnung von Flimm richtig und wichtig. Ich bin aber
eine Kämpfernatur und glaube, das Szenario wird so nicht eintreten",
sagte Kusej. Als ersten Erfolg seiner Verhandlungen nannte der
Theatermacher die Zusage, dass er - entgegen früheren Meldungen - im
Jahr 2006 das Landestheater in Salzburg bespielen könne. (APA/dpa)