Die niedrigere Strafe wurde den Beschuldigten als außergerichtlicher Vergleich vom Finanzministerium in Washington vorgeschlagen. Für die US-Regierung scheint die Angelegenheit rechtlich klar: Die Vereinigten Staaten hatten Sanktionen gegen das gestürzte irakische Regime Saddam Husseins verhängt, die es US-Bürgern verboten, den Irak wirtschaftlich zu unterstützen oder zu besuchen. Trotzdem reisten mehr als 150 Amerikaner unmittelbar vor Beginn des Kriegs im März in den Irak, darunter auch der Schauspieler Sean Penn. 30 stellten sich der irakischen Regierung als "menschliche Schutzschilder" gegen die Bombenangriffe zur Verfügung.
Bewegungsfreiheit
Zwei der Beschuldigten erklärten bereits, dass sie sich weigern werden, die Strafe zu zahlen. Faith Fippinger, eine 62-jährige pensionierte Lehrerin, die sich während des Kriegs in einer irakischen Ölraffinerie befand, berief sich in einem Brief an das US-Finanzministerium auf das Recht der Bewegungsfreiheit und sagte, dass sie, da sie nicht willens sei "die Aufrüstung der Vereinigten Staaten" finanziell zu unterstützen, bereit sei, eine Haftstrafe in Betracht zu ziehen. Fippinger gab an, dass ihr vorgeworfen wurde, das irakische Regime durch ihren Besuch finanziell unterstützt zu haben.