Moderne Methoden wie Ultraschall-Diagnosen erlauben heute vielen chinesischen Paaren, sehr früh das Geschlecht ihres ungeborenen Kindes zu kennen. Ist es ein Mädchen, entscheiden sie sich in vielen Fällen zur Abtreibung. Die chinesische Familienpolitik verschlimmert die Lage: Viele Familien auf dem Land dürfen nicht mehr als zwei Kinder haben.
Geschlechterpolitik
China droht Männerüberschuss
Abtreibung weiblicher Föten soll deshalb gestoppt werden
Peking - Aus Sorge um das größer werdende Missverhältnis
zwischen Männern und Frauen will China mit einer Kampagne die weit
verbreitete Abtreibung weiblicher Föten stoppen. Die Aktion solle
sich vor allem auf ländliche Regionen konzentrieren, teilte die
staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag mit. Dort würden
Mädchen und Frauen besonders stark diskriminiert.
Auf 100 neugeborene Mädchen kommen statistisch derzeit 119
neugeborene Buben. In zwei Jahrzehnten drohen ExpertInnen zufolge
schwere soziale Konsequenzen. Angesichts von Millionen
unverheirateter Männer droht ihren Angaben zufolge ein Anstieg von
Kriminalität und Prostitution in China. (APA/AFP)