Hamburg - Gewaltige Stromausfälle im Nordosten Nordamerikas haben bereits zwei Mal Geschichte geschrieben: 1965 und 1977. Zum ersten "Großen Blackout" kam es am Abend des 9. November 1965, um 17.27 Uhr. Damals fiel - fast wie diesmal - der Strom im gesamten Nordosten der USA und weiten Teilen Kanadas aus. 30 Millionen Menschen saßen im Dunkeln. U-Bahnen hingen in Tunneln fest, Menschen steckten in Aufzügen.

Kaputtes Strom-Relais

Da sich die USA und die Sowjetunion mitten im Kalten Krieg befanden, befürchteten viele Menschen, ein Atomkrieg habe begonnen. Erst 14 Stunden später hatte die besonders betroffene Stadt New York wieder komplett Strom. Die Ursache des Ausfalls wurde sechs Tage später entdeckt: Ein einziges, kaputtes Strom-Relais im kanadischen Ontario hatte den Domino-Effekt ausgelöst.

Blitzeinschläge

Zum zweiten "Großen Blackout" kam es in einer heißen Sommernacht am 13. Juli 1977. Betroffen waren diesmal ausschließlich New York City und Gebiete im Landkreis Westchester, nördlich der Stadt. Blitzeinschläge während eine Gewitters hatten dort Haupt-Starkstromleitungen außer Gefecht gesetzt. Diesmal reagierten einige New Yorker mit Gewalt: In einzelnen Stadtteilen, wie der Bronx, Queens und Harlem, brachen Unruhen aus. Menschen plünderten Geschäfte. Die Polizei nahm rund 3.800 Menschen fest; mehr als 1.000 Brände brachen aus. (APA/dpa)